Betrugs-Ticker
Neue Betrugsmasche: Gefälschte E-Mails im Namen von Spotify
Aktualisiert am 31.07.2024 – 15:02 UhrLesedauer: 8 Min.
Betrüger denken sich immer wieder neue Maschen aus, um Menschen um ihr Geld zu bringen. Wir zeigen Ihnen, wie gegenwärtig abgezockt wird.
Es ist eine regelrechte Abzockwelle, die derzeit über Konsumenten hereinbricht. Betrüger versuchen vor allem über digitale Kanäle, Zugang zu sensiblen Daten, Kreditkarten und Konten zu erhalten. Mit welcher Masche sie zurzeit unterwegs sind, lesen Sie immer aktuell hier.
Eine neue Betrugsmasche betrifft die beliebte Audio-Streaming-Plattform Spotify. Derzeit kursieren Fake-E-Mails mit dem Betreff „Aktualisieren Sie Ihre Zahlungsinformationen für Spotify Premium“. Damit wollen die Betrüger an persönliche Daten und Zahlungsinformationen gelangen.
Die E-Mails geben vor, dass die Zahlung der Kunden für den nächsten Abrechnungszeitraum nicht verarbeitet werden konnte. Die Empfänger sollen durch das Klicken auf einen Link ihre Zahlungsinformationen bestätigen, um mögliche „Unterbrechungen in Ihrem System“ zu verhindern. Der Link hat die Beschriftung „Zahlungsinformationen aktualisieren“.
Wie können Sie sich schützen? Die Verbraucherzentrale rät dazu, Absenderadressen genau zu prüfen. Sogenannte Phishing-Mails können Sie oft an ungewöhnlichen oder leicht abweichenden E-Mail-Adressen erkennen. Klicken Sie außerdem nicht einfach auf die Links, ohne sich der Echtheit sicher zu sein.
Weiterhin weist die Verbraucherzentrale darauf hin, dass seriöse Unternehmen wie Spotify sensible Daten nicht per E-Mail anfordern würden. Geben Sie Ihre persönlichen Daten wie Passwörter oder Zahlungsinformationen also niemals über diesen Weg weiter. Sind Sie sich unsicher beim Absender einer E-Mail, kontaktieren Sie am besten direkt den Kundenservice des Anbieters.
Fast drei Viertel aller Online-Betrugsfälle betreffen die jungen Generationen – Millennials (28 bis 43 Jahre) und Generation Z (18 bis 27 Jahre). Das ergab eine Auswertung der bei der Digitalbank Revolut gemeldeten Fälle. Demnach verloren die Jüngeren durchschnittlich etwa 474 Euro pro Betrugsfall. Die älteren Generationen wurden zwar seltener Opfer von Betrügern, verloren im Ernstfall aber deutlich mehr Geld.
Die Generation X (44- bis 59-Jährige) meldete insgesamt zwölf Prozent der Betrugsfälle und machte dabei pro Fall mehr als 1.300 Euro Verlust. Die Baby-Boomer (60- bis 78-Jährige) machten 15 Prozent aus und verloren laut Revolut im Schnitt satte 18.000 Euro pro Betrugsfall.
Bei allen Generationen zeigte sich: Soziale Netzwerke waren der Ursprung für die meisten Betrugsfälle. Auch auf gefälschten Websites fielen viele Menschen Betrügern zum Opfer.
Der Weiße Ring – ein gemeinnütziger Verein zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern und zur Verhütung von Straftaten – warnt vor der Betrugsmasche sogenannter Heiratsschwindler im Internet. Die Betrüger haben es besonders auf Frauen mittleren Alters abgesehen. „Bei den 40- und 50-jährigen Frauen gibt es immer wieder Fälle, in denen ein Mann Kontakt zu ihnen sucht und ihnen dann eine Beziehung vorgaukelt“, erklärt Lena Weilbacher vom Weissen Ring in Mainz.
Oft geht es um das Geld der Betroffenen. Die Schwindler machen den Frauen gegenüber falsche Angaben, um sie zu Zahlungen zu drängen. Die Täter versuchen, ein persönliches Treffen zu vermeiden. Im virtuellen Raum kann es jedoch auch oft zum Gespräch kommen.
„Bei den Frauen herrscht eine tiefe Betroffenheit, wenn sie die Wahrheit erfahren. Sie fühlen sich belogen, verlassen und zweifeln an ihrer Menschenkenntnis“, sagt Weilbacher. Die Scham sei groß. Die Frauen könnten jedoch Strafanzeige erstatten. Wichtig sei laut Weilbacher: Beweise sichern – etwa mit Screenshots und der Archivierung von Nachrichten.
Die Verbraucherzentrale NRW warnt vor betrügerischen E-Mails, die sich als AOK-Nachrichten tarnen und derzeit vermehrt im Umlauf sind. Demnach versuchen Kriminelle mit dieser Masche, an sensible persönliche Daten zu gelangen. In der Mail wird behauptet, Kunden müssten dringend eine neue Gesundheitskarte beantragen, da die alte nicht mehr gültig sei und die Kasse keine Kosten mehr übernehme.
Diese Behauptungen sind gelogen, so die Verbraucherzentrale. Wer auf den Button „Senden Sie meine Anfrage“ klickt, landet auf einer gefälschten Webseite und liefert den Kriminellen seine Daten, die diese dann für weiteren Missbrauch wie Identitätsdiebstahl nutzen. Verschieben Sie solche E-Mails daher am besten sofort in den Spam-Ordner und öffnen Sie keinesfalls die Anhänge.
Wenn Sie unsicher sind, sollten Sie Ihre Krankenkasse direkt kontaktieren – aber Vorsicht bei der Suche nach Kontaktdaten. Nutzen Sie dazu immer die Nummer auf Ihrer Gesundheitskarte oder geben Sie die offizielle Webadresse direkt im Browser ein. Wer bereits auf den Trick hereingefallen ist, sollte umgehend Anzeige bei der Polizei erstatten und ebenfalls die Krankenkasse informieren.