Eines steht schnell fest: Das hier ist kein barmherziges Armenhaus, sondern ein solide gemachtes Citymobil, das seine Kinderkrankheiten offensichtlich schon auf dem Heimatmarkt auskuriert hat. Bereits seit 2020 fährt der T03 über Chinas Straßen, Anfang dieses Jahres gab es eine gründliche Modellpflege.

Natürlich sind die Materialien nicht Premium, aber für diese Preisklasse wirklich von ordentlicher Qualität, zudem sorgsam zusammengebaut. Nichts knirscht oder klappert – und doch lässt dich das ambitionierte Adoptivkind nie wirklich in Ruhe. Ständig piept oder klingelt es von irgendwo her, die Bevormundung der ganzen Assistenten-Bande nervt höllisch. Die meisten lassen sich zum Glück über die Einstellungen ruhig stellen, nicht aber der viel zu laut programmierte Soundgenerator, der für das künstlich animierte Fahrgeräusch bis 30 km/h zuständig ist. Er bleibt im Stadtverkehr dein ständiger Begleiter.

Dass in der Ruhe die Kraft liegt, beweist der E-Antrieb, der so leise tickt wie die Uhr an der Wand. Für die überschaubaren 70 kW/95 PS benötigt zwar keiner einen Betablocker, aber sie reichen im Alltag allemal, zumal der kleine Leap nur 1,17 Tonnen wiegt. Der elektrische Antriebsstrang wurde komplett im Hause entwickelt, mit Ausnahme der Batteriezellen, die Leapmotor ankauft. Die Kapazität des Akkus liegt bei 37,3 kWh, das soll für 265 Kilometer reichen. Wer nur im Stadtbereich tingelt, kommt laut Leapmotor fast 400 Kilometer weit. Absolut glaubhaft. Auf unserer entspannten Testrunde zeigte der Bordcomputer unter 10 kWh auf 100 Kilometer an. Weniger geht kaum. Das Ladetempo ist mit 48 kW eher branchenüblich, von 30 auf 80 % dauert es an der heimischen 11-kW-Wallbox gut 3,5 Stunden, an der DC-Ladestation etwa 36 Minuten.

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