Eine Nebenhodenentzündung geht in der Regel nicht von selbst weg, sondern muss behandelt werden. Welche Maßnahmen nötig sind und was noch helfen kann.

Die Nebenhoden sind zwei etwa fünf Zentimeter kleine röhrenförmige Organe, die den Hoden an der Rückseite aufliegen. In ihnen durchlaufen die Spermien ihre letzten Reifungsschritte. Gesunde Nebenhoden lassen sich als weiche Strukturen ertasten.

Wenn sich ein Nebenhoden entzündet, schwillt der Hodensack im betroffenen Bereich schmerzhaft an und erwärmt sich. Zudem bekommt der Betroffene oftmals Fieber.

Bei diesen Beschwerden ist es wichtig, zeitnah ärztlichen Rat einzuholen. Abwarten hingegen ist nicht zu empfehlen: Eine Nebenhodenentzündung kann verschiedene Ursachen haben, die es zu klären und gezielt zu behandeln gilt.

Ohne Therapie ist bei einer Nebenhodenentzündung keine Besserung zu erwarten – im Gegenteil. Die ursächliche Infektion kann sich verschlimmern und ernste Komplikationen nach sich ziehen:

Doch wer bei einer Nebenhodenentzündung keine ärztliche Hilfe in Anspruch nimmt, bringt nicht nur die eigene Gesundheit in Gefahr: Steckt eine sexuell übertragbare Erkrankung wie Chlamydien oder Gonorrhö (Tripper) hinter der Entzündung, können die Erreger beim Sex auf die Partnerin oder den Partner übergehen. (Mehr hierzu erfahren Sie im Artikel Nebenhodenentzündung – wann eine Ansteckung möglich ist.)

All diese Risiken sind unnötig: Angemessen und rechtzeitig behandelt, lässt sich eine Nebenhodenentzündung normalerweise gut unter Kontrolle bringen. Da sie meist als Folge eines bakteriellen Infekts auftritt, kommen dabei üblicherweise Antibiotika zum Einsatz, also Mittel, die Bakterien bekämpfen. Welches Antibiotikum geeignet ist und wie genau sich die weitere Behandlung gestaltet, hängt dabei vom genauen Erreger ab.

Abgesehen von der gezielten Behandlung der ursächlichen Infektion können bei einer Nebenhodenentzündung noch weitere Maßnahmen Linderung verschaffen – insbesondere:

Im besten Fall lassen die Symptome schon innerhalb weniger Tage nach Behandlungsbeginn deutlich nach. Bis die Schwellung und die Schmerzen vollständig abklingen, können jedoch manchmal mehrere Wochen vergehen.

Wenn eine Nebenhodenentzündung trotz Behandlung nicht weggeht, sollte der Betroffene erneut mit der Ärztin oder dem Arzt sprechen. Zwar kann es durchaus einige Wochen dauern, bis sich der Hoden wieder gesund anfühlt und alle Beschwerden verschwunden sind.

Allerdings sollte bereits in den ersten drei Tagen nach Therapiebeginn zumindest eine Besserung zu spüren sein. Bleibt diese aus, könnte eine andere Ursache hinter der Entzündung stecken als angenommen. Dann ist es wichtig, dass die Ärztin oder der Arzt schnellstmöglich der wahren Ursache auf den Grund geht und die Behandlung entsprechend anpasst.

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