Alexej Nawalny ist tot. Das gab das Gefängnis, in dem der Kremlgegner untergebracht war, bekannt. Jetzt erinnert sich dessen Mutter Ljudmila an ihre letzte Begegnung.
Berichten zufolge ist Kremlgegner Alexej Nawalny gestorben. Das gab das Gefängnis, in dem er inhaftiert war, am Freitag bekannt. Nawalny wurde 47 Jahre alt. Seine Unterstützer haben jedoch erklärt, sie hätten bislang keine direkte Bestätigung erhalten. Es gebe nur die allgemeine Mitteilung des Strafvollzugs. Die Hintergründe für seinen Tod würden untersucht, erklärten die Gefängnisbehörden.
„Ich möchte keine Beileidsbekundungen hören“
Nach zahlreichen Reaktionen aus der ganzen Welt, auch von deutschen Politikerinnen und Politikern wie etwa Altkanzlerin Angela Merkel, hat sich nun auch Nawalnys Mutter zu Wort gemeldet. „Ich möchte keine Beileidsbekundungen hören“, wurde sie am Freitag von der kremlkritischen Zeitung „Nowaja Gaseta“ zitiert. Sie habe ihren Sohn erst am vergangenen Montag im Straflager besucht, fügte sie demnach hinzu. „Er war lebendig, gesund und lebenslustig.“
Auch Nawalnys Ehefrau hat sich am Freitag bei einem Aufritt auf der Münchner Sicherheitskonferenz an die Öffentlichkeit gewandt. Putin und seine Verbündeten sollten „bestraft werden für das, was sie unserem Land, meiner Familie und meinem Mann angetan haben“, sagte Julia Nawalnaja. „Wir sollten heute gegen dieses schreckliche Regime in Russland kämpfen.“ Putin müsse „persönlich für alle Gräueltaten zur Rechenschaft gezogen werden“.
Alexej Nawalny und seine Frau Julija lernten sich im Sommer 1998 kennen und heirateten zwei Jahre später. Aus ihrer gemeinsamen Zeit stammen zwei Kinder, die 2001 geborene Tochter Daria und den 2008 geborenen Sohn Zahar.