Kinder machen es oft ungeniert, Erwachsene meist heimlich: popeln. Aber ist das schädlich? Und werden dadurch nicht im Laufe der Zeit die Nasenlöcher größer?
Wenn jemand häufig in der Nase bohrt, ist das nicht nur unschön anzusehen – es kann auch ernste Folgen haben, warnt Michael Deeg vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte. Wer es übertreibt, riskiert zum einen Nasenbluten. Das ist bei Kindern oft zu beobachten, kann aber auch bei Erwachsenen auftreten. Denn in der Nase treffen stellenweise mehrere Gefäße sehr nah an der Oberfläche zusammen.
Häufiges Nasebohren: chronische Entzündungen drohen
Die Nasenscheidewand sei zudem ein „empfindliches Gebilde“, wie Deeg erläutert. Schlimmstenfalls kann in ihr ein Loch entstehen, das sich etwa durch ein pfeifendes Atemgeräusch bemerkbar macht. Beim Nasebohren entstehen außerdem jedes Mal kleine Verletzungen der Schleimhäute. Durch sie dringen leicht Keime ein, die an den Fingern kleben. Chronische Entzündungen in der Nase können die Folge sein. Bei Problemen sollte man daher zum Arzt gehen.
Wenn die Nasenlöcher sich vergrößern
Unberechtigt ist die Sorge, dass durch das Popeln die Nasenlöcher größer werden. „Die Nase besteht aus mehreren elastischen Knorpeln. Die könnten theoretisch gedehnt werden, das müsste aber dauerhaft passieren“, erklärt der HNO-Arzt Bernhard Junge-Hülsing.
Sollte die Form der Nase sich dennoch im Laufe des Lebens verändern, hat dies andere Gründe. Wird man älter, sind die Knorpel weniger elastisch, so der Arzt. Dann können sie nach unten rutschen und die Nasenlöcher dadurch runder aussehen.