These eines deutschen Forschers

Zerstörte eine Nasa-Mission Beweise für Leben auf dem Mars?


20.11.2024 – 07:29 UhrLesedauer: 2 Min.

Eindrucksvoll: Wüstenlandschaft mit Bergen und Sand auf dem roten Planeten Mars. (Quelle: IMAGO/Ales Utouka/imago)

Ein deutscher Wissenschaftler behauptet, dass eine Nasa-Mission möglicherweise Hinweise auf Leben auf dem Mars zerstört haben könnte. Was es damit auf sich hat.

Die Suche nach Leben im Universum fasziniert nicht nur Astronomen, sondern auch Laien. Wer hat nicht schon einmal in den Nachthimmel geschaut und sich gefragt, ob es da draußen noch eine andere Spezies gibt?

Auch wenn es nahezu ausgeschlossen ist, dass es neben irdischem noch weiteres Leben in unserem Sonnensystem gibt, heißt das nicht, dass nie welches da war. Schon lange ist vor allem ein Planet im Fokus der Forschung: der Mars. Immer wieder wird auf dem „roten Planeten“ nach Spuren längst vergangenen Lebens gesucht.

Doch wie ein deutscher Wissenschaftler nun in einem Kommentar im Fachblatt „Nature“ darlegt, könnte eine Mars-Mission sogar Leben auf diesem Planeten ausgelöscht haben. Die These von Dirk Schulze-Makuch, Leiter der Astrobiologischen Forschungsgruppe an der TU Berlin und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Astrobiologischen Gesellschaft, bezieht sich auf eine Nasa-Mission des Jahres 1976.

Die zwei Raumsonden Viking 1 und 2 erkundeten damals die Marsoberfläche und untersuchten den Planeten auf Hinweise organischen Lebens. Da man zu der Zeit noch recht wenig über den Mars und die dort vorherrschenden Bedingungen wusste, ging man Experimente auf die Art und Weise an, wie man sie auch in Laboren auf der Erde durchführte, so Schulze-Makuch.

So wurden etwa Bodenproben mit Wasser und Nährstoffen versorgt. Danach wurde nach Anzeichen von Stoffwechsel oder Wachstum gesucht. Die Annahme war, dass etwa Mikroben so „aktiviert“ werden könnten. Allerdings lieferten die Experimente keine Ergebnisse, die auf Leben hinwiesen.

Doch möglicherweise lag das nicht daran, dass es kein Leben zu finden gab, sondern daran, dass es durch zu viel Wasser zerstört wurde, wie Schulze-Makuch nahelegt. Bei den Experimenten sei mit Temperaturen und Wassermengen gearbeitet worden, die nicht den Bedingungen auf dem Mars entsprochen hätten.

Laut Schulze-Makuch ist es möglich, dass mikrobielles Leben auf dem Mars nicht auf flüssiges Wasser angewiesen ist, sondern hygroskopische Salze nutzt, um Feuchtigkeit aus der dünnen Mars-Atmosphäre zu gewinnen. Diese Salze sind auf dem Mars in einigen Regionen vorhanden und könnten Leben unterstützen, das speziell an diese extremen Bedingungen angepasst ist.

Der Wissenschaftler zieht dabei einen Vergleich zu Mikroorganismen in hyperariden, d. h. extrem trockenen Regionen auf der Erde – etwa in der Atacama-Wüste in Chile. Diese sind an extreme Trockenheit angepasst und können durch plötzliche Wasserzufuhr sogar geschädigt werden. Auch diese Lebewesen nutzen hygroskopische Salze, um Feuchtigkeit zu gewinnen und speichern.

Wenn seine Annahmen stimmen, könnte es sein, dass man bislang an der falschen Stelle nach Leben auf dem Mars gesucht hat. Statt nur „dem Wasser zu folgen“, was lange die Strategie der Nasa war, sollte man zusätzlich auch „Salzen folgen, um mikrobielles Leben ausfindig zu machen.“

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