Von New York nach London während eines Fußballspiels: Die Nasa will die 5.600 Kilometer in 90 Minuten schaffen – mit dem schnellsten Flugzeug der Welt.

Die US-Flug- und Raumfahrtbehörde Nasa arbeitet an einem Überschall-Passagierflugzeug, das eine Höchstgeschwindigkeit von Mach 4 erreichen soll. Das entspricht fast 5.000 km/h. Damit würde es sowohl die berühmte Concorde als auch das Spionageflugzeug Lockheed SR-71 Blackbird (3.540 km/h) deutlich übertreffen.

Viele Länder verbieten Überschallflüge

Ein Flug von New York nach London würde mit diesem Tempo weniger als eineinhalb Stunden dauern. Bislang sind es acht bis neun Stunden. Solche Geschwindigkeiten sind natürlich eine gewaltige technische Herausforderung – aber auch eine rechtliche.

Denn wegen des berühmten Überschallknalls, der beim Durchbrechen der Schallgeschwindigkeit entsteht, sind Überschallflüge in vielen Ländern nicht erlaubt. So auch in den USA, wo Überschallflüge für die zivile Luftfahrt verboten sind. Forscher arbeiten jedoch seit Jahrzehnten an der Entwicklung von Technologien, die den Überschallknall eindämmen können. Auch die Nasa selbst forscht in ihrer Quest-Mission an der Entwicklung eines leisen Überschallflugzeugs.

Transozeanische Routen als Lösung

Eine weitere Lösung sind transozeanische Flüge. Denn über dem Atlantik oder dem Pazifik gelten keine Überschallknall-Verbote und somit auch keine Tempolimits. Die Nasa hat 50 Routen ermittelt, auf denen ihr Flugzeug eingesetzt werden könnte. Das gab sie kürzlich bei der Präsentation ihrer Pläne bekannt.

Dabei verriet sie auch die kommenden Schritte: Zunächst werde man Verträge mit Luft- und Raumfahrtunternehmen abschließen, um die Entwicklung des Überschallflugzeugs voranzutreiben. Der US-Flugzeuggigant Boeing wird ein Team leiten, das mit hochspezialisierten Unternehmen wie Exosonic, GE Aerospace und Rolls-Royce North American Technologies zusammenarbeitet. Ein weiteres Team wird vom Rüstungskonzern Northrop Grumman geleitet.

Wann der neue Überschallflieger zu seinem Jungfernflug abhebt, ist derzeit völlig unklar. Es könnte aber noch eine Weile dauern. Allein die ersten Verträge, um die Entwicklung des Konzepts voranzubringen, haben eine Laufzeit von zwei Jahren.

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