Ehemaliger dualer Student

„New Yorker“-Gründer tot: Hat ein 32-Jähriger jetzt das Sagen?


15.11.2024 – 19:40 UhrLesedauer: 2 Min.

Die Modekette New Yorker, die Friedrich Knapp aufgebaut hat, beschäftigt heute weltweit rund 23.000 Mitarbeiter. (Quelle: IMAGO/Manfred Segerer)

Friedrich Knapp, Gründer der Modekette New Yorker, ist im Alter von 73 Jahren verstorben. Wer seine Nachfolge antritt, ist offensichtlich bereits geregelt.

Friedrich Knapp, der Gründer und Inhaber der international erfolgreichen Modekette New Yorker, ist im Alter von 73 Jahren verstorben. „Aus gesundheitlichen Gründen hat sich Herr Knapp in den vergangenen Monaten aus dem operativen Geschäft zurückgezogen“, heißt es in einer internen Mitteilung an die Belegschaft. „Nun hat er den Kampf gegen die Krankheit verloren und ist friedlich eingeschlafen.“ Knapp hinterlässt drei Kinder und seine Lebenspartnerin.

Der plötzliche Verlust des Unternehmers aus Braunschweig wirft nun die Frage auf, wer die Nachfolge an der Spitze des milliardenschweren Konzerns antreten wird. Auch, was mit seinem Vermögen passiert, ist bisher nicht bekannt.

Seinen Kindern traut Knapp das Erbe offenbar nicht zu: „Keines der Kinder wird meine Nachfolge antreten“, hat Knapp laut „Manager Magazin“ selbst einmal gesagt. „Die Fußstapfen sind viel zu groß, das möchte ich ihnen nicht zumuten.“

Stattdessen steht Knapps engster Mitarbeiter bereit: Jonas Gnauck, ein 32-jähriges Eigengewächs, hat sich zunehmend als zentrale Figur innerhalb der Organisation positioniert. Der ehemalige duale Student stieg 2010 laut „Braunschweiger Zeitung“ zunächst zum persönlichen Assistenten von Friedrich Knapp auf. Im Mai dieses Jahres wurde er dann in den Vorstand berufen. Ende Oktober rückte er in die Geschäftsführung an die Seite von Helene Steiner. Insider berichten laut der Zeitung, dass Knapp ihn fast wie einen Sohn behandelte.

Die Entlassung von Florian Kall, dem langjährigen Finanzchef und Vizevorsitzenden, Ende Oktober vergangenen Jahres verdeutlichte den Wandel in der Führungsspitze. Seitdem fungiert Gnauck nicht nur als Ansprechpartner für die Belegschaft, sondern vertrat den erkrankten Knapp vor seinem Tod auch in mehreren Schlüsselbereichen.

Mit einem Umsatz von 2,7 Milliarden Euro und einem Bilanzgewinn von mehr als 627 Millionen Euro im letzten Geschäftsjahr ist New Yorker ein hochprofitables Unternehmen, dessen Zukunft nun offenbar in jüngeren Händen liegt. Das Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben heute rund 23.000 Mitarbeiter und besitzt mehr als 1.200 Filialen in 47 Ländern weltweit.

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