Der Münchner Angreifer äußert sich nach der Partie in Leverkusen mit deutlichen Worten – und kritisiert die eigene Mannschaft. Auch eine Bayern-Legende zitiert Müller dabei.
0:3 im Topspiel, komplett chancenlos – beim FC Bayern herrscht nach der Pleite am Samstagabend bei Bayer Leverkusen Ernüchterung. Und: Frust. Großer Frust. Bayern-Star Thomas Müller ließ nach der deutlichen Pleite seinen Gedanken und Emotionen freien Lauf – und holte zum Rundumschlag gegen die Leistung der eigenen Mannschaft aus.
„Es gibt natürlich einige Symptome, die man auch auf dem Platz sieht, und ich bin, ehrlich gesagt, angefressen“, sagte ein sichtlich verärgerter Müller im Interview bei Sky nach der Partie. Und setzte dann zu einer Erklärung an: „Was mir fehlt ist, und deswegen sag ich es auch öffentlich: Im Training, da zeigen wir deutlich bessere Ansätze, weil wir da mutig sind, weil wir frei Fußball spielen.“
Müller wurde noch deutlicher: „Da fehlen mir – und jetzt können wir unseren Oli Kahn zitieren – teilweise die Eier und diese Freiheit bei den Spielern. Wir haben so eine Verkopftheit in unserem Spiel, vor allem mit Ball.“ Die Werkself mache vor, wie es eigentlich funktionieren sollte: „Wenn du Leverkusen siehst: Da ist auch nicht jeder Schachzug geplant, wenn der Grimaldo rechts außen auftaucht, obwohl er Linksverteidiger ist. Die zocken einfach, die spielen Fußball, die suchen Lösungen. Das machen wir auch – aber nicht im Spiel, wenn der Druck da ist, und das erwarte ich von unserer Mannschaft.“
„Keiner hat die Freiheit“
Dann nahm er seine Teamkollegen in die Pflicht: „Man darf den Druck spüren, aber das muss einem Energie geben. Ich verstehe das nicht: Wenn’s mal zäh ist, dann bring den Ball öfter in die gegnerische Hälfte, spiel mal einen langen Ball, der hinten ins Aus geht, dann gibt es Einwurf, den können wir zustellen, dann haben wir Druck in der gegnerischen Hälfte.“ Stattdessen spiele man „von A nach B, von B nach C, und keiner hat die Freiheit, einfach zu zocken.“
Trainer Thomas Tuchel verteidigte Müller bei der Frage nach dem Grund für die Niederlage indes: „Es gibt nicht immer warum. Wenn’s im Training da ist und der Trainer diese Lücken ansprjcht, dann müssen wir auch mal die Spieler anpacken. Heute waren wir nicht da, wir haben 0:3 verloren, es waren genügend Spieler auf dem Platz von internationalem Format, und deswegen brauchst du gar nicht Richtung Trainer gehen.“