Nach Attacken der Huthi-Rebellen im Jemen stoppen die Reedereien Hapag-Lloyd und Maersk ihren Containertransport durchs Rote Meer. Das könnte Folgen haben.

Nach den jüngsten Angriffen auf Frachtschiffe im Roten Meer setzen Deutschland größte Reederei Hapag-Lloyd und die zweitgrößte Reederei der Welt A.P. Moller-Maersk ihre Containerfahrten durch das Rote Meer aus. Hapag-Lloyd sprach am Freitag von einer befristeten Maßnahme bis Montag. Dann werde die Lage neu bewertet.

Die dänische Reederei A.P. Moller-Maersk kündigte an, alle Containertransporte auf einen Umweg über Afrika zu schicken. Das sagte ein Sprecher des Unternehmens am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. „Nach dem Beinahe-Unfall mit der Maersk Gibraltar gestern und einem weiteren Angriff auf ein Containerschiff heute haben wir alle Maersk-Schiffe in der Gegend, die die Bab al-Mandab-Straße passieren sollen, angewiesen, ihre Fahrt bis auf Weiteres zu unterbrechen“, so das Unternehmen.

Demnach wurde das Schiff Maersk Gibraltar auf dem Weg von Salalah, Oman, nach Jeddah, Saudi-Arabien, von einer Rakete angegriffen. Die Huthis hatten behauptet, sie hätten eine Militäroperation gegen ein Maersk-Containerschiff durchgeführt und es direkt mit einer Drohne getroffen. Auch ein deutsches Schiff von der Reederei Hapag-Lloyd wurde am Freitag im Roten Meer attackiert. Mehr dazu lesen Sie hier.

Unternehmen könnte Auswirkungen auf Handel haben

Maersk sagte, das Unternehmen sei zutiefst besorgt über die stark eskalierte Sicherheitslage im südlichen Roten Meer und im Golf von Aden. „Die jüngsten Angriffe auf Handelsschiffe in der Region sind alarmierend und stellen eine erhebliche Bedrohung für die Sicherheit der Seeleute dar“, hieß es in der Erklärung. Erst am Freitag hatten sich die Rebellen zu Angriffen auf zwei Handelsschiffe bekannt.

Der Schritt von Maersk könnte sich auch für Verbraucher bemerkbar machen: Die dänische Reederei A.P. Moller-Maersk war bis vor Kurzem noch die größte Reederei der Welt. Die 685 Schiffe besitzen eine Kapazität von 4,149 Millionen TEU. Doch auch die deutsche Reederei Hapag-Lloyd gehört zu den wichtigsten Reedereien der Welt: Sie ist die fünftgrößte weltweit und die größte Reederei Deutschlands.

Der Suezkanal, der das Rote Meer und das Mittelmeer verbindet, gilt zudem als wichtigster Handelsseeweg der Welt, da er die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg von Asien nach Europa ist. Etwa zehn Prozent des gesamten Welthandels laufen daher über das Rote Meer. Mit seiner Nähe zur jemenitischen Küste und damit zu den Huthi-Rebellen ist er seit dem Ausbruch des Krieges in Nahost am 7. Oktober jedoch für die zivile Schifffahrt immer gefährlicher geworden. Die USA hatten die Bundesregierung darum vor wenigen Tagen gebeten, die US-Zerstörer im Roten Meer mit der deutschen Marine zu unterstützen – eine Bitte, die die Bundesregierung nun prüft. Mehr dazu lesen Sie hier.

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