Warnstufe für Flugverkehr angehoben
Unruhe auf Sizilien: Die Erde bebt, der Ätna brodelt
17.04.2025 – 17:47 UhrLesedauer: 2 Min.
Nach dem Erdbeben vor Sizilien am Mittwoch stößt der Vulkan Ätna Rauch in die Luft – es herrscht Alarmstatus Orange für Luftverkehr.
Nachdem sich in der Nacht auf Mittwoch im Ionischen Meer zwischen Sizilien und Kalabrien ein Erdbeben der Stärke 4,8 ereignete, hat auch der Ätna Bewegung gezeigt. Laut dem Vulkanologen Giuseppe Tonzuso ist der Vulkan in eine neue Eruptionsepisode eingetreten. Seit Februar zeigt der Ätna auf Sizilien verstärkte Aktivität.
In den frühen Morgenstunden des Mittwochs stieg der vulkanische Tremor deutlich an und erreichte laut „Vulkane.net“ gegen 9 Uhr seinen Höhepunkt. Die italienische Vulkanbehörde INGV setzte den Alarmstatus für den Luftverkehr auf Orange. Grund: Der Ätna schleudert eine Aschewolke in den Himmel – wie hoch genau, ist derzeit unklar. Bei stärkeren Ausbrüchen kommt es rund um die Urlaubsinsel regelmäßig zu Flugausfällen.
Das Beben war von dem staatlich geologischen Institut INGV etwa 48 Kilometer vor der Küste registriert worden. Die Erschütterungen waren auf dem Festland deutlich spürbar. Viele Menschen in Catania wurden in der Nacht durch das Beben aus dem Schlaf gerissen, berichtet Rainews. Einige Gemeinden rund um den Ätna reagierten bereits: Schulen bleiben dort vorsorglich geschlossen. Auch in der Küstenstadt Syrakus herrschte laut der Nachrichtenagentur Ansa spürbare Unruhe. Zu Schaden kam niemand.
Der Ätna auf Sizilien gehört zusammen mit dem Pico del Teide zu den größten Vulkanen Europas – und er ist einer der unruhigsten. Was ihn besonders macht: Er ist ein komplexer Vulkan, dessen Ausbrüche ganz unterschiedliche Formen annehmen können. Mal spuckt er meterhohe Lavafontänen bei sogenannten paroxysmalen Eruptionen, mal schleudert er glühendes Gestein bei strombolianischen Explosionen aus seinen Hauptkratern. Nicht selten wälzen sich dabei Lavaströme über die Gipfelregion.