Beim Rennen in Shanghai kommt es zu einem skurrilen Unfall. Der Leidtragende: Daniel Ricciardo. Später macht der Australier seinem Ärger Luft – und attackiert den Verursacher.

Daniel Ricciardo gilt als einer der beliebtesten Piloten der Formel 1, auch im Fahrerlager. Der Racing-Bull-Pilot ist bekannt für sein breites Dauerlächeln. Nach dem Großen Preis von China am Sonntag aber war dem Australier aber gar nicht zum Lächeln zumute. Im Gegenteil: Ricciardo attackierte in Interviews nach dem Rennen einen Kollegen – und das mit derben Worten. „Ich gebe mein Bestes, nicht zu sagen, was ich sagen möchte, aber: Fuck that guy“, entfuhr es dem 34-Jährigen. Ziel seiner Wut: Aston-Martin-Pilot Lance Stroll.

GP China – Shanghai International Circuit

Platzierung Fahrer, TeamFahrer Team Runden Stops
1.

Max VerstappenRed Bull

Red Bull 56 2
2.
Lando Norris

Lando NorrisMcLaren

McLaren 56 1
3.

Sergio PérezRed Bull

Red Bull 56 2
4.

Charles LeclercFerrari

Ferrari 56 1
5.

Carlos SainzFerrari

Ferrari 56 1

Was war passiert? Die 27. Runde auf dem Kurs in Shanghai. Nach einer Safety-Car-Phase macht sich das Fahrerfeld bereit für den Neustart, die Autos stauen sich in einer Haarnadelkurve – und Stroll knallt mit seinem Aston Martin voll ins Heck von Ricciardos Racing Bull. Dessen Auto wird dabei so schwer beschädigt, dass er von Platz neun sofort nach hinten durchgereicht wird. Der Deutsche Nico Hülkenberg profitiert als erster vom Unfall, überholt den Australier. Wenige Runden später stellt ein entnervter Ricciardo sein Auto dann ab. Nichts ging mehr.

Kurios: Stroll war sich keiner Schuld bewusst. Noch während des Rennens schimpfte der Kanadier im Teamfunk, beschwerte sich, warum Ricciardo vor ihm denn abgebremst habe – in der Haarnadelkurve eine Selbstverständlichkeit. Ricciardo danach weiter: „Wenn er es sich in einer Stunde noch einmal anschaut, dann nimmt er die Verantwortung auf sich. Aber wenn nicht, dann kann ich ihm nicht helfen. Dann kann das keiner hier.“

„Gibt keine Entschuldigung“

Bei Sky sagte Ricciardo weiter: „Ich habe mir seine Onboard-Kamera angeschaut, und er hat mein Auto nicht einmal angeguckt, er schaut in die Kurve. Ich weiß nicht, wieso er nicht auf das Auto vor sich schaut.“ Die Aufnahmen zeigten, „wie stark er mich getroffen hat. Er war offensichtlich auf etwas anderes fokussiert.“ Für Strolls Verhalten „gibt es keine Entschuldigung.“

Ricciardos Ärger hat einen Hauptgrund: Der Routinier schien nach bisher enttäuschenden Vorstellungen im RB an diesem Rennwochenende auf einem guten Weg, lag zum Zeitpunkt des Unfalls in den Punkten. Es wären seine ersten in der laufenden Saison gewesen.

„Deshalb ist es für das ganze Team umso enttäuschender“, sagte Ricciardo weiter. „Es fühlt sich an wie ein weiterer Schlag. Aber in 48 Stunden, wenn sich der Frust gelegt hat, dann werden wir das Positive aus dem Wochenende ziehen.“

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