Urteil in den USA

Mutter tötet Söhne in Backofen


19.11.2024 – 10:38 UhrLesedauer: 2 Min.

Lamora Williams: Das Gericht ist von ihrer Schuld überzeugt. (Quelle: Atlanta Police Department)

Der Gerichtsmediziner spricht von „thermischen Veränderungen“ durch lange Hitzezufuhr. Die Mutter wollte alles auf eine Babysitterin schieben.

In den USA ist eine Mutter zu lebenslanger Haft verurteilt worden, ohne die Möglichkeit einer vorzeitigen Entlassung. Dem Gericht in Atlanta im Bundesstaat Georgia zufolge hat Lamora Williams vor sieben Jahren zwei ihrer drei Söhne getötet, indem sie deren Köpfe „in einen Ofen steckte und diesen anschaltete“.

Ein aufgezeichneter Notruf, der 2017 bei der Polizei einging, dokumentiert, wie sich die Mutter nach der Tat verhielt. Die damals 24-jährige Williams behauptete, gerade erst von der Arbeit nach Hause gekommen zu sein. Eine Babysitterin hätte sich um ihre ein und zwei Jahre alten Kinder kümmern sollen, doch die sei verschwunden.

„Als ich in die Küche kam, lag der Ofen auf dem Kopf meines jüngsten Sohnes“, ist die Mutter auf der Aufnahme zu hören. „Mein anderer Sohn liegt daneben, sein Gehirn ist über den Boden verteilt.“ Dann fährt die Stimme auf der Aufzeichnung fort: „Können Sie mir bitte helfen? Können Sie mir bitte sagen, dass ich nicht eingesperrt werde? Das ist nicht meine Schuld.“

Das Gericht, das nun in Atlanta das Urteil sprach, sah das anders. Keine Babysitterin sei für die Tat verantwortlich, sondern Lamora Williams selbst.

Wie grausam der Tod der Kinder gewesen sein muss, offenbart der Obduktionsbericht. Dort hielt der Gerichtsmediziner fest: Die Köpfe der beiden Kleinkinder seien in einen umgekippten Ofen gelegt worden. Sie hätten „thermische Veränderungen“ aufgewiesen, die ausschließlich auf lang anhaltende Hitzeeinwirkung zurückzuführen seien.

Das Motiv für die Tat bleibt im Dunkeln. Williams äußerte sich nicht dazu, sie beharrte vor Gericht darauf, unschuldig zu sein. Aussagen ihrer Mutter liefern allerdings einen Hinweis: Ihre Tochter habe eine lange Geschichte psychischer Erkrankungen. Und wahrscheinlich habe auch eine Rolle gespielt, dass sich der Vater der Kinder gerade von ihr getrennt hatte. Da sei sie offenbar „durchgedreht“.

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