Mutmaßliche Störaktion
Konzert von umstrittener Band geräumt
24.11.2024 – 09:14 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Konzert in Hannover wurde abgebrochen. Die Band gilt als umstritten.
Ein umstrittenes Konzert im MusikZentrum Hannover ist nach einer mutmaßlichen Störaktion abgebrochen worden. Laut Polizei zündeten Unbekannte während der Veranstaltung Rauchgranaten. Dabei handelte es sich um eine Gruppe von fünf bis 20 Personen, die unerkannt entkamen.
Die Feuerwehr berichtete von einer Rauchentwicklung auf der Bühne, ausgelöst durch ein glimmendes Stück eines Vorhangs. Die Security konnte einen Vorhang löschen und räumte den Veranstaltungsort. Verletzt wurde niemand.
Bei dem Konzert waren etwa 300 Gäste anwesend. Nach Angaben der Polizei wurde die Veranstaltung nach dem Vorfall nicht fortgesetzt. Der genaue Ablauf der mutmaßlichen Störaktion ist bisher unklar.
Bei dem Konzert sollte die österreichische Band Nachtmahr spielen. Das MusikZentrum Hannover hatte die Band mit provokanten Worten angekündigt: „Diese Band hat sich bewusst für den Pfad des Verbotenen entschieden“. Frontmann Thomas Rainer sagte dem Musik-Blog „I Die: You Die“: „Ich bin ein Österreicher und ein Patriot. Ich kann per Definition kein Nazi sein“.
Als Erklärung gab er an, dass Österreichs Wurzeln im österreichisch-ungarischen Reich liegen würden und somit „weit über alles hinausgeht, was Deutschland jemals war und jemals sein wird.“ Der Sänger zeigte sich in der Vergangenheit immer wieder mit T-Shirts von rechtsextremen Bands, die in Deutschland auf dem Index stehen, wie der nationalsozialistischen Band Totenburg.
Bereits im Jahr 2020 griffen Aktivisten Fans der Band bei einem Konzert in Basel an, wie „Blick“ berichtet. Der damalige Leiter des Veranstaltungsortes sagte im Nachgang: „Wir distanzieren uns von Rechtsextremismus und Nationalsozialismus sowie jeglicher Art von Kriegsverherrlichung. Eine Band wie Nachtmahr werden wir nicht mehr tolerieren.“
Auf Albumcovern und bei Auftritten setzt die umstrittene Band auf das Tragen von Uniformen, die aufgrund von Armbinden und Farbgebung stark an den deutschen Nationalsozialismus erinnern. In ihrem Portfolio finden sich Alben mit Namen wie „Stellungskrieg“, „Kampfbereit“ oder „Feindbild“.
In dem Song „Tanzdiktator“ aus dem Jahr 2010 heißt es unter anderem: „Er hat seinen Samen in euer Hirn gepflanzt“ und „Der Tanzdiktator will euch tanzen seh’n.“ Eine Einstufung als rechtsextrem oder einschlägige Verurteilungen der Bandmitglieder sind nicht bekannt.