Stadtreinigung Hamburg
Gehalt, Gestank und Sexpuppen: Müllwerker berichtet aus Joballtag
02.12.2024 – 11:40 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Müllwerker aus Hamburg hat auf der Plattform Reddit über seinen Beruf berichtet – und darüber, was ihn am meisten stört.
Müllwerker sind fester Bestandteil von Hamburgs Stadtbild. Doch wie sieht deren Joballtag eigentlich genau aus? Und bereitet der Beruf Freude? Auf Reddit hat eine Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft, wie die korrekte Berufsbezeichnung lautet, Fragen aus der Community beantwortet.
„Ich bin seit 10 Jahren Müllmann bei der Stadtreinigung Hamburg“, stellte sich der User am Sonntag vor. Eigenen Aussagen zufolge landen im Monat rund 2.400 Euro Netto auf seinem Konto. Er sei in der Entgeltgruppe E4/4 angesiedelt und erhalte zusätzlich eine sogenannte Entsorgerpauschale sowie eine Pauschale für Anwesenheit.
Besonders fordernd sei an seinem Job die körperliche Anstrengung. 10.000 Schritte und schwere Tonnen seien fester Bestandteil seines Alltags. Das gehe „schon ordentlich auf die Knochen“. Wichtig sei, sich auch außerhalb des Jobs fit zu halten, um keine Fehlhaltung zu bekommen.
Aber auch der Müllgestank könne belastend sein. „Im Sommer ist es schon sehr herausfordernd“, schreibt der Müllwerker. Da helfe etwa das Kauen von Kaugummi. Später gebe er die Arbeitskleidung dann wieder ab, um sie reinigen zu lassen. „Anschließend gehe ich duschen und ziehe meine Privatklamotten an und rieche wie ein griechischer Gott“, schreibt der User mit einem Augenzwinkern.
Auf die Frage, was ihn bei der Arbeit aufrege, sagt er deutlich: „Autofahrer ohne Geduld und der Verkehr in Hamburg.“ Ein Kollege habe sogar ein Bein verloren, weil er von einem Auto angefahren wurde.
Unabhängig von den Schattenseiten des Berufs macht der Müllwerker jedoch auch deutlich, dass er Spaß an seiner Arbeit hat. Er habe das Gefühl, etwas Sinnvolles für die Gesellschaft zu tun, sei viel an der frischen Luft und hätte bei den Touren keinen Chef im Nacken.
Eine Frage scheint es den Reddit-Usern darüber hinaus besonders angetan zu haben. Viele wollen wissen, was die skurrilsten Fundstücke im Abfall waren. Doch der Müllwerker macht deutlich: Im Müll wühle er nicht. Entsprechend entdecke er auch selten Schätze. Kurios sei etwa der Fund einer Sexpuppe gewesen. „Auf dem Recyclinghof hab’ ich schon mitgekriegt, dass jemand ein voll funktionsfähiges Klavier abgeben wollte, weil das zu groß fürs Wohnzimmer war“, erzählt er weiter. „Die Leute schmeißen wirklich alles weg.“
In der Kommentarspalte begegnen dem Müllwerker jedoch nicht nur Fragen, sondern auch Lob und Dank. „Danke für eure tolle und unermüdliche Arbeit“, schreibt jemand.
Laut einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des „Hamburger Abendblatts“ zählt die Stadtreinigung Hamburg zu den beliebtesten Unternehmen der Stadt. Geschäftsführer Rüdiger Siechau sagte hierzu: „Es zeigt, dass die tägliche herausfordernde Arbeit unserer fleißigen und zuverlässigen Mitarbeitenden Früchte trägt und dies auch gesehen und anerkannt wird.“
Bei der Stadtreinigung Hamburg arbeiten rund 4.000 Angestellte. Sie ist in etwa 900.000 Haushalten für die Sammlung von Rest-, Bio- und Hausmüll verantwortlich.