Anfahren am Berg: Auf dem Weg zum Führerschein bleibt es niemandem erspart. Aber wie ging das noch mal genau? Mit diesen Tipps klappt es ganz einfach.

Anfahren am Berg: Mit herkömmlichen Schaltgetrieben ist es oft eine knifflige Aufgabe. Mit dem richtigen Wissen und ein wenig Übung gelingt es aber ganz einfach.

Anfahren ohne Handbremse

Wer mit klassischer Handschaltung an Steigungen anfahren muss, kann in vielen Fällen auf die Unterstützung durch die Handbremse verzichten. Oft genügt es, sich allein auf die drei Pedale zu konzentrieren.

Wenn beide Füße zunächst auf Bremse und Kupplung stehen, kann die Handbremse gelöst werden. Angefahren wird im ersten Gang, der mit seiner kurzen Übersetzung das Anfahren an Steigungen erleichtert. Ist der Gang eingelegt, wechselt der rechte Fuß vom Brems- auf das Gaspedal und übt sofort Druck auf das Gaspedal aus. Gleichzeitig lässt man das Kupplungspedal kommen.

Nun ist Feingefühl gefragt, denn die Balance zwischen Gas- und Kupplungsspiel muss das Auto in Bewegung setzen. Auf keinen Fall darf es zurückrollen. Dabei kann es leicht passieren, dass der Motor abgewürgt wird. Dann ist es wichtig, sofort mit dem rechten Fuß vom Gas- auf das Bremspedal zu wechseln und gleichzeitig mit dem linken Fuß das Kupplungspedal durchzutreten.

Auch wenn andere Verkehrsteilnehmer jetzt genervt hupen: Bewahren Sie Ruhe, starten Sie den Motor erneut und beginnen Sie konzentriert einen neuen Versuch.

Anfahren mit Handbremse

Bei steilerem Gefälle wird es schwierig, sanft und kontrolliert anzufahren. Bei besonders steilen Anfahrten wird deshalb beim Anfahren zusätzlich die Handbremse mit einbezogen. Mit ihrer Hilfe sichert man sich zusätzlich gegen ungewolltes Zurückrollen und ermöglicht ein sanfteres, kontrolliertes und kupplungsschonendes Anfahren.

Bei angezogener Handbremse wird zunächst das Kupplungspedal durchgetreten und der erste Gang eingelegt. Nun wird mäßig Gas gegeben und die Kupplung kommen gelassen. Die Motordrehzahl sollte zwischen 2.000 und 3.000 U/min liegen. Wenn der Antriebsstrang zu vibrieren beginnt und man das Gefühl hat, dass die Feststellbremse das Auto am Anfahren hindert, wird sie gelöst. Bei Autos mit Frontantrieb bemerken Sie dann ein Absenken des Hecks.

Beim vollständigen Lösen der Handbremse wird der Druck auf das Gaspedal erhöht und die Kupplung weiter entlastet. Wichtig dabei: Nicht zu ruckartig anfahren, aber auch nicht zu zaghaft Gas geben, sonst droht auch hier ein Abwürgen des Motors.

Schonender Umgang mit der Kupplung

Grundsätzlich sollte beim Anfahren an Steigungen die Kupplung nur kurz schleifen. Andernfalls reiben die Kupplungsbeläge zu lange aneinander. Dadurch verschleißen sie schneller. Wurde die Kupplung zu sehr gequält, riecht es im Innenraum verbrannt. Dieser Geruch ist ein deutliches Zeichen für eine stark verkürzte Lebensdauer der Kupplung.

Übung macht den Meister

Beim Anfahren am Berg mit Schaltgetriebe kommt es vor allem auf schnelle Reaktionen und ein gutes Gleichgewicht an. Um das nötige Feingefühl und die Koordination zu trainieren, kann man das Anfahren am Berg üben. Am besten sucht man sich dafür eine ruhige, verkehrsfreie Stelle.

Regelelektronik als Hilfe

Dank elektronischer Fahrhilfen ist das Anfahren an Steigungen mit modernen Autos deutlich einfacher geworden. Die Berganfahrhilfe beispielsweise kombiniert die automatische Bremsfunktion des Schleuderschutzes ESP mit einem Neigungssensor. Am Berg hält die Elektronik dann die Bremse noch einige Sekunden lang aktiviert, während der Fahrer den Fuß vom Gaspedal nehmen kann. Beim Anfahren wird die Bremse automatisch gelöst. Diese Auto-Hold-Funktion gehört heute bei den meisten Neuwagen zur Serienausstattung.

Automatikgetriebe und Elektroautos

Noch einfacher ist das Manöver mit einem Automatikgetriebe: Zum Anfahren wird der Wählhebel auf D gestellt. Dann genügt in der Regel ein gefühlvoller Tritt auf das Gaspedal; das Auto rollt beim Loslassen der Bremse meist nicht zurück.

Auch mit einem Elektroauto ist das Anfahren am Berg unkompliziert, denn es ist immer automatisch, lässt sich nicht abwürgen und stellt ab der ersten Umdrehung ein hohes, fein dosierbares Drehmoment zur Verfügung.

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