Einbrecher abschrecken

Mit diesen Überwachungskameras schützen Sie Haus und Garten


Aktualisiert am 15.08.2024 – 16:35 UhrLesedauer: 7 Min.

Die besten Überwachungskameras für draußen: Eine Kamera am Haus schreckt Einbrecher ab. (Quelle: Marcelo Trad)

Moderne Außenkameras liefern hochauflösende Videos und sind dank Nachtsicht auch bei Dunkelheit aufmerksame Beobachter. Wir zeigen gute Überwachungskameras, darunter den Testsieger der Stiftung Warentest.

Das Wichtigste im Überblick


Eine Überwachungskamera soll das Haus oder die Wohnung vor Einbrechern schützen. Neben der hochauflösenden Videoüberwachung überzeugen aktuelle Außenkameras mit eingebauten Sirenen, Bewegungsmeldern und smarten Funktionen, mit denen Sie Besucher vor Ihrer Tür nicht nur sehen, sondern auch direkt ansprechen können.

Wir erklären, worauf Sie beim Kauf einer Überwachungskamera für außen achten sollten, und stellen einige der besten Outdoor-Kameras von Herstellern wie Reolink, Eufy und Arlo vor.

Kameras für den Außenbereich sollten wetterfest sein und Hitze genauso wie Gewitterregen, Hagelschauer und Frost aushalten. Auch die Stromversorgung und eine angemessene Bildqualität, tagsüber wie nachts, müssen gewährleistet sein. Wichtig ist zudem ein Speicherort für die aufgezeichneten Daten. Die einfachsten Lösungen dafür sind eine Speicherkarte direkt im Gerät oder die Cloud.

Die Stiftung Warentest hat zuletzt 2022 Sicherheitskameras getestet („test“-Ausgabe 06/2022). Wir zeigen den Testsieger und weitere empfehlenswerte Überwachungskameras für den Außenbereich. Vernünftige Modelle erhalten Sie dabei inzwischen auch für weniger als 100 Euro – Preise jenseits der 600-Euro-Grenze müssen Sie nicht unbedingt bezahlen.

Die Argus 3 Pro von Reolink besitzt ein eigenes Solarpanel und ist damit unabhängig von externen Stromquellen. Die Solarzellen laden den Akku wieder auf, damit die Kamera auch nachts und bei schlechtem Wetter funktioniert. Sie ist dadurch die umweltfreundlichste Überwachungskamera in unserem Vergleich. Neben Energie spart sie auch Kosten.

WLAN ist nur zur Einrichtung des Geräts notwendig, danach können Aufzeichnungen auch lokal gesichert werden. Dies ist von Vorteil für Nutzer, die ihre Aufnahmen nicht in einem Netzwerk beziehungsweise einer Cloud speichern wollen – Stichwort Cybersecurity. Dennoch haben Sie natürlich jederzeit über Ihr Smartphone oder einen PC auch aus der Ferne Zugriff auf die Überwachungskamera. Bei Warnungen erhalten Sie eine Push-Benachrichtigung.

Bilder zeigt die Überwachungskamera von Reolink in 2K-Auflösung. Bei Nacht bieten zwei Scheinwerfer und Infrarot-LEDs mit Bewegungserkennung eine klare Sicht bis zehn Meter. Die Lichter können auch dauerhaft ein- oder ausgeschaltet werden. Die Kamera schwenkt um bis zu 122 Grad für einen guten Rundumblick.

Technische Daten auf einen Blick

  • Bildqualität/Auflösung: 2K (2.560 x 1.440 px)
  • Blickwinkel: 122°
  • Speicherort: lokal (Speicherkarte erforderlich) oder Cloud
  • Stromversorgung: Solar, Akku
  • Wetterschutz: IP65
  • Ausstattung/Funktionen: Nachtsicht (Infrarot), Bewegungserkennung, Gegensprechfunktion, Sirene

Stiftung Warentest hat das Modell ohne Solarpanel im Juni 2022 mit einer „guten (2,1)“ Bewertung zum Testsieger im Überwachungskamera-Test gekürt. Neben der guten Kamera sowie guten Handhabung überzeugte Hersteller Reolink auch mit einer kostenlosen Cloud zum Speichern der Aufzeichnungen. Es ist kein Nutzerkonto erforderlich.

Bei dem Überwachungskameraset von Eufy Security by Anker erhalten Sie gleich zwei kabellose Kameras sowie die zugehörige HomeBase. Das ermöglicht eine umfassende Überwachung des Zuhauses. Wer möchte, kann die Überwachungskameras auch über Google Assistant oder Amazon Alexa ins Smarthome einbinden und so per Sprache alle Einstellungen vornehmen.

Die Kameras laufen komplett kabellos über Akku. Die Akkulaufzeit beträgt laut Hersteller 180 Tage. Alle Aufnahmen werden aufgrund der Datensicherheit ausschließlich lokal und mit AES-128-Verschlüsselung gespeichert. Für Zugriff auf die Aufzeichnungen müssen eine Speicherkarte eingesetzt werden und der zugehörige Benutzer in der Eufy-HomeBase eingeloggt sein.

Die Bilder werden via WLAN in Full-HD-Qualität geliefert, und das dank Nachtsicht auch bei Dunkelheit. Bei Bedarf erleuchtet ein Scheinwerfer nachts das Blickfeld. Der Bewegungsmelder kann Personen von Tieren oder etwa herabfallenden Blättern unterscheiden und benachrichtigt Sie deshalb nur, wenn es wirklich nötig ist.

Mit 135 Grad ist der Weitwinkel dieser Außenkameras einer der größten in unserem Vergleich. Auch die höchste Wetterschutzklasse IP67 überzeugt. Zudem ist das Überwachungssystem jederzeit problemlos erweiterbar – man kann es mit Zusatzkameras ergänzen, um alle Bereiche von Haus und Garten zu sichern.

Technische Daten auf einen Blick

  • Bildqualität/Auflösung: Full-HD (1.080 px)
  • Blickwinkel: 135°
  • Speicherort: lokal (16 GB eMMC-Speicherkarte notwendig)
  • Stromversorgung: Akku
  • Wetterschutz: IP67
  • Ausstattung/Funktionen: Nachtsicht, Bewegungserkennung, Gegensprechfunktion, Scheinwerfer

In der t-online-Redaktion ist das Nachfolgemodell EufyCam 2 Pro mit 2K-Auflösung besonders beliebt. Der größte Vorteil neben der höheren Bildqualität: Der Akku hält ein ganzes Jahr statt nur 180 Tage.

Die Überwachungskamera von TP-Link gehört zu den günstigeren Modellen auf dem Markt. Dennoch kann sie mit Full-HD-Bildern, Infrarot-Nachtsicht auf bis zu 30 Meter Entfernung sowie einem Bewegungsmelder und Zwei-Wege-Audio aufwarten. Auch ein individuell einstellbarer Alarmton ist zur Abschreckung einstellbar.

Allerdings ist die Sicherheitskamera kabelgebunden, hat also keinen Akku, sondern muss zum Betrieb ans Stromnetz angeschlossen werden. Die Übertragung von Aufnahmen erfolgt jedoch wie bei den anderen Modellen kabellos über WLAN. Zugriff auf die Aufzeichnungen haben Sie entweder über eine MicroSD-Karte oder in der Cloud.

Die Besonderheit ist der 360-Grad-Blickwinkel des Modells. Mit ihm behalten Sie den kompletten Außenbereich im Sichtfeld der Kamera. Die Einstellungen nehmen Sie via App auch aus der Ferne vor. Mit einem zusätzlichen Alexa-Gerät mit Bildschirm können Sie die Kamera von TP-Link außerdem mit Sprachbefehlen über Amazon Alexa oder den Google Assistant steuern.

Technische Daten auf einen Blick

  • Bildqualität/Auflösung: Full-HD (1.080 px)
  • Blickwinkel: 360°
  • Speicherort: lokal (Speicherkarte erforderlich), Cloud
  • Stromversorgung: Kabel
  • Wetterschutz: IP65
  • Ausstattung/Funktionen: Nachtsicht (Infrarot), Bewegungserkennung, Gegensprechfunktion, Sirene

Wem Full-HD nicht ausreicht, der kann zu den Schwesternodellen Tapo C510W oder Tapo C520WS greifen. Beide TP-Link-Kameras bieten die höhere Auflösung 2K und Nachtsicht in Farbe.

Die kompakte Kamera von Blink ist besonders praktisch fürs Smarthome: Die Überwachungskamera kann mit Amazon Alexa genutzt werden, wird aber hauptsächlich über die Blink-Home-Monitor-App gesteuert. Dank Live-Video und Zwei-Wege-Audio können Sie so von überall sehen, was vor Ihrer Tür passiert, und mit Besuchern kommunizieren.

Die WLAN-Kamera verfügt über ein Infrarot-Nachtlicht und einen Sensor für Bewegungen, über den Sie bei Warnungen benachrichtigt werden. Praktisch: Die Sensitivität des Sensors kann in der App selbst eingestellt werden. So können Sie Bewegungszonen anpassen, damit Sie nur bei wichtigen Ereignissen informiert werden.

Das Live-Video wird kontinuierlich aufgezeichnet. Mit einem Blink-Abo erfolgt die Speicherung in der Cloud. Ein kostenloser Testzeitraum ist enthalten, danach fallen jedoch zusätzliche Kosten an. Alternativ können die Daten lokal über einen USB-Stick auf dem mitgelieferten Blink Sync Module 2 gespeichert werden.

  • Einbruchschutz: Wie sinnvoll sind Überwachungskameras?

Wer nicht nur einen Teil seines Außenbereichs im Blick behalten möchte, kann das Blink-Outdoor-System um weitere Kameras erweitern, statt nur eine Überwachungskamera für außen zu kaufen. Das ist besonders praktisch, da auch der Weitwinkel nicht ganz mit dem anderer Modelle mithalten kann. Die Installation ist dank des kabellosen Betriebs jedoch sehr einfach.

Technische Daten auf einen Blick

  • Bildqualität/Auflösung: HD (1.080 px)
  • Blickwinkel: 110°
  • Speicherort: lokal (USB-Stick erforderlich), Cloud
  • Stromversorgung: Batterie
  • Wetterschutz: k.A.
  • Ausstattung/Funktionen: Nachtsicht (Infrarot), Bewegungserkennung, Gegensprechfunktion

Die Outdoor-Kameras von Arlo ähneln dem Set von Eufy Security. Sie kommen aber mit mehr Funktionen und einer noch besseren Ausstattung daher. Die zwei Überwachungskameras für außen haben im Vergleich einen größeren Weitwinkel von 180 Grad. Besondere Highlights sind die hohe UHD-Auflösung (4K) samt HDR, Nachtsicht in Farbe und eine Sirene.

Die Einstellungen der WLAN-Kameras erfolgen mit dem Smartphone oder als Teil des Smarthome-Dienstes mit Amazon Alexa, Google Assistant oder Apple Homekit. Wird der Bewegungsmelder ausgelöst, erhalten Sie auf Wunsch eine Benachrichtigung auf Ihr Smartphone, Ihre Apple Watch oder Ihr Amazon-Echo-Gerät. Dank Gegensprechfunktion können Sie auch unterwegs mit Besuchern vor Ihrer Haustür sprechen.

Bei der Datenspeicherung haben Sie die Wahl: Aufnahmen können entweder lokal auf der mitgelieferten Basisstation oder mit einem Abonnement von Arlo Smart in der Cloud gespeichert werden. Dank Verschlüsselung und obligatorischer Zwei-Faktor-Authentifizierung ist die Cloud-Speicherung bei Arlo besonders sicher. Allerdings fallen für das Abonnement weitere Kosten an.

Die Arlo-Außenkameras sind nach IP65 wetterfest. Die Installation erfolgt komplett ohne Kabel und ist damit einfach. Außerdem kann auch dieses Sicherheitssystem mit zusätzlichen Überwachungskameras für außen erweitert werden.

Technische Daten auf einen Blick

  • Bildqualität/Auflösung: 4K (3.840 x 2.160 px) und HDR
  • Blickwinkel: 180°
  • Speicherort: Basisstation, Cloud
  • Stromversorgung: Kabel, Akku, Solar
  • Wetterschutz: IP65
  • Ausstattung/Funktionen: Nachtsicht, Bewegungserkennung, Gegensprechfunktion, Sirene

Beim Kauf einer Überwachungskamera für außen sollten Sie auf hochauflösende Bilder und einen guten Funktionsumfang setzen. Unser Favorit ist die Testsieger-Kamera von Reolink mit 2K-Auflösung. Sie kann unabhängig von der Stromversorgung betrieben werden und spart damit Energie und Kosten.

Eine gute Ausstattung mit zwei Außenkameras sowie sichere Datenspeicherung bietet die EufyCam 2C von Eufy Security by Anker. Mit ihr behalten Sie auch größere Flächen im Blick. Für den kleinen Geldbeutel empfehlen wir die kabelgebundene Überwachungskamera von TP-Link.

  • Wetterschutz: Eine Außenkamera sollte mindestens die Schutzklasse IP65 haben, damit sie auch Regen und Schnee aushält. In dieser Klasse sind die Geräte staubdicht und geschützt gegen Wasser aus jedem Winkel. Die noch bessere Schutzklasse IP66 ist sogar gegen starkes Strahlwasser geschützt.
  • Stromversorgung: Ist ein Stromanschluss in der Nähe oder soll es eine kabellose Außenkamera sein? Der Akku von kabellosen WLAN-Überwachungskameras hält im Schnitt drei Monate. Manche Kameras sind auch mit einem Solarmodul ausgestattet.
  • Auflösung: 4K ist toll, braucht aber viel Speicherplatz. Um Gesichter zu erkennen, reicht eine Full-HD-Auflösung aus.
  • Aufnahmewinkel: Üblich ist ein Blickwinkel von 90 bis 110 Grad, was für Hauseingänge ausreicht. Es gibt aber auch Überwachungskameras mit einer 360-Grad-Abdeckung oder Fischaugenkameras für die Decke.
  • Speicherort: Manche Kameras speichern die Daten lokal auf einer SD-Karte, dabei sind acht Gigabyte (GB) oder mehr Speicherplatz üblich. Ist die Speicherkarte voll, werden die Daten überschrieben. Wenn Sie Ihre Daten über mehrere Wochen speichern wollen, sollten Sie darauf achten, dass Sie auch größere Speicherkarten nutzen können.
    Andere Überwachungskameras speichern die Daten extern in einem Netzwerk. Das geht entweder auf einem Server in der eigenen Wohnung (NAS) oder in einem Cloud-Speicher. Für längere Speicherzeiten ist in der Regel ein kostenpflichtiges Abo notwendig. Dann haben Sie aber auch dauerhaft Zugriff auf Ihre Aufzeichnungen.
  • Nachtsicht und Bewegungsmelder: Beide Funktionen sollten vorhanden sein. Manche Kameras schicken eine Push-Nachricht ans Smartphone oder schicken eine E-Mail mit dem Überwachungsvideo, wenn Bewegungen erkannt werden.

Grundsätzlich dürfen Sie Fremde nicht ohne deren Einwilligung filmen. Auch Familienangehörige sollten Sie vorher fragen. Bürgersteige und Straßen gelten als Tabuzone für eine Überwachung. Filmen wird als unzulässiger Eingriff in die Persönlichkeitsrechte von Passanten gewertet. Den Eingangsbereich Ihres Einfamilienhauses dürfen Sie überwachen. Sie müssen allerdings eine sichtbare Warnung vor der Kamera anbringen.

Solange Sie nur Ihr eigenes Grundstück filmen und die Daten rein privat nutzen, dürfen Sie die Aufnahmen unbegrenzt speichern rechtliche Vorgaben gibt es hier nicht. Sie sollten jedoch, wie zuvor erwähnt, Personen, die Ihr Grundstück betreten, darüber informieren, dass eine Videoüberwachung stattfindet.

Neben einer Videoüberwachung ist eine ausreichende Sicherung des eigenen Hauses oder der Wohnung ratsam. Empfehlenswert sind beispielsweise einbruchhemmende Türen und Tore mit zusätzlichen Schlössern, etwa solchen mit Querriegel oder Sperrbügel. Auch Fenster sollten zum Beispiel durch Gitter, Rollläden und Schlösser gesichert werden.

Beleuchtung kann ebenfalls sehr hilfreich sein – mehrere Lampen im Außenbereich, die durch Bewegungsmelder eingeschaltet werden, sind nützlich. In Haus oder in der Wohnung können Zeitschaltuhren verwendet werden, um Licht zu unterschiedlichen Tageszeiten einzuschalten, auch wenn man gerade abwesend ist. So erweckt man beispielsweise auch im Urlaub den Eindruck, zu Hause zu sein, was Einbrecher abschrecken kann.

Zuletzt ist natürlich auch eine Alarmanlage nützlich.

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