Zum Ende seiner Karriere kämpfte Sven Hannawald um seine mentale Gesundheit. Dabei nahm er auch Hilfe einer Klinik in Anspruch, die notwendig war.

Der ehemalige Skispringer Sven Hannawald hat offen über seine Zeit mit Burn-out gesprochen. Im Interview mit der „Sport Bild“ erinnerte sich 49-Jährige zurück an den Februar 2004, als er die Saison vorzeitig beendet hatte und in den Urlaub nach Spanien gereist war.

„Dort bin ich dann zusammengeklappt. Ich bin in die Psychosomatische Klinik Bad Grönenbach gekommen, wo ich in den ersten zwei Wochen Psychopharmaka bekam, um überhaupt die nächste Nacht zu überstehen“, berichtete er. Die Hilfe sei lebensentscheidend gewesen, so Hannawald. „Hätte ich mich damals nicht direkt in die Klinik begeben, hätte mir das gleiche Schicksal wie Robert Enke später gedroht.“ Enke beging im November 2009 Suizid. Der Nationaltorwart litt an Depressionen.

Inzwischen kann Hannawald wieder Spaß am Leben empfinden und möchte andere Menschen mithilfe seiner Erfahrungen aufklären. „Das Thema ist aktueller denn je, die Zahlen der Burn-out-Fälle schießen in die Höhe“, zeigt sich der frühere Vierschanzentournee-Sieger überzeugt.

Den Betroffenen erzähle er, dass „sie auf ihre innere Stimme hören und Warnsignale ernst nehmen sollen“. Hannawald in der „Sport Bild“: „Wenn Belastung und Druck zu stark werden, man nur noch von außen gesteuert wird, rächt sich das irgendwann.“ Man müsse sich Freiräume schaffen und bei länger anhaltenden depressiven Phasen zum Arzt gehen.

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