Bremen fehlt das Geld – und das hat Folgen: Mehrere Großprojekte müssen sich hinten anstellen. Die Verkehrswende an sich verzögert sich wohl deutlich.
Der Stadt Bremen fehlt massiv Geld, um wichtige Verkehrsprojekte wie geplant umzusetzen. Das geht aus einer Vorlage zum Haushalt der Deputation für Bau und Verkehr hervor. Am Freitag tagt das Gremium bei einer Sondersitzung – und wird keine guten Nachrichten zu verkünden haben.
Unter anderem legt das Ressort den Schwerpunkt auf die maroden Weserbrücken. Diese haben in den vergangenen Jahrzehnten stark unter der Belastung zahlreicher Fahrzeuge gelitten, für Lastwagen sind die Bauwerke mittlerweile gesperrt worden. Mehr dazu lesen Sie hier. Die Sanierung koste nicht nur viel Geld, sondern binde auch Personal, das nun an anderer Stelle fehlt.
BSAG mit Defizit von 100 Millionen Euro
So müssen die geplanten Fahrradbrücken über die Weser offenbar warten. Insgesamt drei sogenannte Wesersprünge sind das Ziel der Stadt. Sie sollen im Osten, Westen und in der Mitte der Stadt entstehen und einen entscheidenden Beitrag zur anvisierten Verkehrswende der Hansestadt beitragen. Mehr zu den ambitionierten Plänen erfahren Sie hier.
Wann die Planungen für die Brücken, die nun warten müssten, wieder aufgenommen werden, teilte die Deputation nicht mit. Ursprünglich war geplant, das Bauwerk über die Kleine Weser 2026 fertigzustellen, die Brücke über Weser sollte im Jahr 2027 befahrbar sein.
Auch der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) fehlt es an Geld – und das nicht zu knapp. Rund 100 Millionen Euro Defizit weist der Verkehrsbetrieb auf. In der Vorlage zur Sondersitzung heißt es: „Vor dem Hintergrund der in den zugewiesenen Eckwerten nicht darstellbaren Problemlagen im Bereich ÖPNV/BSAG sind umfangreiche Maßnahmen zur angestrebten Angebotsoffensive der BSAG nicht finanzierbar.“
Geplant war eigentlich, bis 2030 Busse und Bahnen häufiger fahren zu lassen und neue Linien dazu kommen zu lassen. Auch das müsse nun erstmal warten.