Herkunft und Zusammensetzung

Was ist der Unterschied zwischen Mett, Tatar und Hackepeter?


Aktualisiert am 07.11.2024 – 13:52 UhrLesedauer: 2 Min.

Ein klassisches Mettbrötchen (in Berlin heißt es Hackepeterbrötchen) mit rohen Zwiebeln: Liebhaber mögen es auch mit etwas Gewürzgurke. (Quelle: IMAGO/Rüdiger Wölk)

An einem Brötchen mit frischem Mett und Zwiebeln kommen viele Deutsche kaum vorbei. Aber was ist eigentlich Mett und wo liegt der Unterschied zum Hackepeter?

Wir Deutsche lieben durch den Fleischwolf gedrehtes Fleisch. Was dabei aus der Maschine heraus kommt, hat aber überall einen anderen Namen. Sagt man im Süden und Westen Deutschlands eher Mett, Tatar oder Gehacktes, in der Mitte Hack oder Hackfleisch, muss man in Berlin und Brandenburg schon von Hackepeter sprechen, wenn man verstanden werden will.

Die Unterschiede sind aber nicht nur sprachlich. Sie liegen auch in den Bestandteilen des beliebten Lebensmittels.

Hackfleisch ist als Überbegriff zu verstehen, so auch die Wörter Gehacktes oder Hack. Die gängigen Hackfleischsorten bei uns in Deutschland sind Schweine- und Rinderhackfleisch sowie Hack vom Lamm. Es gibt aber auch Hackfleischsorten, die aus Wild oder Geflügel hergestellt werden. Eine Sonderform des Hacks ist das Beefsteakhack – oder auch Tatar. Hierbei handelt es sich um besonders mageres Fleisch vom Rind.

Schweinehackfleisch heißt in einigen Gegenden Deutschlands Mett. Schweinehackfleisch, dem Salz, Gewürze sowie Zwiebeln zugefügt wurden, wird als Thüringer Mett oder Hackepeter bezeichnet und gerne roh auf dem Brot oder Brötchen verzehrt.

Seine Namen hat das (manche sagen auch der) Hackepeter vermutlich durch eine Kombination der Wörter Hackfleisch und Petersilie erhalten. Die schmackhafte Gewürzpflanze wurde früher neben etwas Salz zum Würzen des Fleischbreis benutzt. Ein Gasthaus in der Berliner Münzstraße soll das Wort Hackepeter bekannt gemacht haben, indem es sich danach benannte.

Heutzutage wird das Hackepeter mit Zwiebeln, Salz und Pfeffer angerichtet und ein rohes Ei untergeschlagen. Einige Rezepte verlangen statt eines rohen auch gekochtes und gewürfeltes Ei.

Auch um das Tatar ranken sich einige überlieferte Erzählungen. So leitet sich der Name vom Steppenvolk der Tataren ab. Die Legende besagt, dass die Reiter das gejagte Fleisch während ihrer Reisen unter dem Sattel platzierten, bis es dann am Abend weich und mürbe geritten war. So wurde das zähe Lebensmittel verzehrbar und bekömmlicher.

Wer Verwandtschaft in Teilen Ostdeutschlands hat, kennt den Begriff Schabefleisch. Auch hier wird, wie beim Tatar, nur mageres, sehnenfreies und hochwertiges Fleisch vom Rind gewolft. Filet, Entrecôte oder falsches Filet sind typische Stücke, die für Schabefleisch verwendet werden. Serviert wird es, ähnlich dem Tatar, häufig mit Kapern.

Egal ob Mett, Hackepeter oder Tatar: Das rohe Fleisch sollte aus hygienischen Gründen gekühlt und noch am Tag der Zubereitung verzehrt werden, besonders wenn rohes Ei zugesetzt wurde. Gebratenes Hack als Klopse, Wurst oder Hackbraten hält sich sehr viel länger.

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