Blutiger Angriff in Hamburg

Messerstecherin kam offenbar erst am Tag vor der Tat aus Psychiatrie


Aktualisiert am 24.05.2025 – 16:30 UhrLesedauer: 2 Min.

Im Video: Hier soll die tatverdächtige Person abgeführt werden. (Quelle: t-online)

Die mutmaßliche Messerstecherin von Hamburg ist einem Bericht zufolge erst am Tag vor ihrer Tat aus der Psychiatrie entlassen worden.

Die 39 Jahre alte Frau, die am Freitagabend mit einem Messer zahlreiche Menschen am Hamburger Hauptbahnhof verletzt haben soll, ist offenbar gerade erst in einer psychiatrischen Einrichtung gewesen. Laut „Bild“-Zeitung ist sie am 22. Mai, also einen Tag vor der Tat, aus einer Fachklinik in Bremerhaven entlassen worden. Die von der „Bild“ als Lydia S. identifizierte Frau habe dort vier Tage verbracht. Bereits im Februar 2025 habe sie am Hamburger Flughafen ein sechsjähriges Mädchen verletzt.

Im März habe es zudem einen Vorfall im psychiatrischen Hamburger Krankenhaus Ochsenzoll gegeben, wo die Frau zu dem Zeitpunkt untergebracht war. Dort soll sie auf ihrer Station eine Körperverletzung begangen haben. Bei S. sei offenbar paranoide Schizophrenie diagnostiziert worden, berichtete die „Bild“. Bei dem Krankheitsbild leiden die Betroffenen unter Halluzinationen und Wahnvorstellungen.

Jetzt soll die mutmaßliche Messerstecherin erneut in die Psychiatrie. Die Polizei teilte mit, zum Erlass eines Unterbringungsbefehls werde sie am Samstag einem Haftrichter vorgeführt. Es bestünden „sehr konkrete Hinweise auf eine psychische Erkrankung“ und „keine Anhaltspunkte für eine politische Motivation“ der 39-Jährigen. Unter Alkohol oder Drogen habe die Frau offenbar nicht gestanden.

Die vier am Freitagabend lebensgefährlich verletzten Personen befinden sich laut Polizei unterdessen „inzwischen alle in einem stabilisierten Zustand“. Bei ihnen handele es sich um drei Frauen im Alter von 24, 52 und 85 Jahren sowie um einen 24 Jahre alten Mann.

Video | Messerangriff in Hamburg – mehrere Menschen lebensgefährlich verletzt

Quelle: dpa

Sieben weitere Menschen wurden schwer verletzt, sieben Menschen erlitten leichte Verletzungen.

Wie genau die Angreiferin insgesamt 18 Menschen am Bahnsteig zwischen den Gleisen 13 und 14 verletzen konnte, versuchen die Beamten weiterhin zu rekonstruieren. Bisher stellt sich der Polizei die Lage so dar: Offenbar hantierte die Frau schon oberhalb der Gleise auf der Südseite des Hauptbahnhofs mit einem Messer. Dann ging sie vom Südsteg nach unten auf den Bahnsteig.

Dort griff sie die auf den Zug wartenden Menschen an. Erst zwei Passanten konnten sie stoppen. Laut einer Zeugin hatte jemand der Angreiferin ein Bein gestellt, während diese offenbar wahllos Menschen am vollen Bahnsteig angriff.

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