Deutschlandtag der JU

Merz präsentiert Pläne für Unionsregierung

26.10.2024 – 17:43 UhrLesedauer: 3 Min.

Friedrich Merz spricht auf dem Deutschlandtag der Jungen Union in Halle: Der CDU-Chef tritt 2025 für die Union als Kanzlerkandidat an. (Quelle: IMAGO/Chris Emil Janssen/imago)

Friedrich Merz will 2025 für die Union ins Kanzleramt einziehen. Welche Vorhaben er danach umsetzen möchte, erklärte er auf dem Deutschlandtag der Jungen Union.

Elf Monate vor der Bundestagswahl hat Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) einige Kernvorhaben für den Fall einer Regierungsübernahme vorgestellt.

Als Bundeskanzler wolle er Anreize zum früheren Renteneintritt abschaffen, die Zahl von Bürgergeldempfängern senken und einen sofortigen Einstellungsstopp für den öffentlichen Dienst verhängen, sagte Merz am Samstag beim Deutschlandtag der Jungen Union in Halle. Zudem plant Merz die Zusammenlegung zweier Ministerien. Als „wichtigste Wählergruppe“ wolle die Union außerdem die Arbeitnehmenden umwerben.

Am gesetzlichen Renteneintrittsalter von derzeit 67 Jahren wolle er festhalten, betonte der Kanzlerkandidat. Außerdem solle es keine Rentenkürzung geben. „Aber wer früher geht, muss akzeptieren, dass es größere Abschläge gibt“, fügte er hinzu. Mehr Anreize müsse es hingegen für jene Beschäftigten geben, die länger arbeiten wollten. Zudem sollten Beschäftigte ermuntert werden, sich frühzeitig um eine private, kapitalgedeckte Altersvorsorge zu kümmern, sagte der CDU-Chef weiter.

Deutschlandtag der Jungen Union in Halle: Die Jugendorganisation von CDU und CSU feierte ihren Kanzlerkandidat Friedrich Merz. (Quelle: IMAGO/Chris Emil Janssen/imago)

Auch die Krankenversicherung und die Pflegeversicherung bedürften „grundlegender Reformen“, sagte Merz. „Es wird ein gehöriges Stück mehr Eigenverantwortung nötig sein.“ Seine Partei werde für den Bundestagswahlkampf dazu detaillierte Konzepte vorlegen. „Es wird mehr Geld in beide Systeme fließen müssen.“

In seiner Rede vor der Jungen Union kündigte Merz zudem an, dass CDU/CSU „sofort“ nach einer Regierungsübernahme einen „Einstellungsstopp für den öffentlichen Dienst“ verhängen werden. Dies solle „vor allem für die Bundesministerien gelten“, sagte er.

Die Ampel-Regierung habe es insbesondere durch die Schaffung von neuen Führungsposten im öffentlichen Dienst und durch die Berufung zahlreicher Regierungsbeauftragter „so massiv übertrieben, dass damit zusätzliche Bürokratie entstanden ist“, kritisierte der CDU-Chef. Die Union wolle in der Regierung alle Posten der Regierungsbeauftragten mit Ausnahme des Wehrbeauftragten auf den Prüfstand stellen.

Ferner will Merz im Falle eines Wahlsiegs das Wirtschafts- und Arbeitsministerium zusammenlegen und in der Bundesverwaltung einen weitgehenden Einstellungsstopp verhängen. „Arbeitsmarktpolitik ist Wirtschaftspolitik und nicht Sozialpolitik“, sagte er.

Friedrich Merz umringt von Anhängern beim Deutschlandtag der Jungen Union: Die Arbeitnehmer seien die „wichtigste Wählergruppe“ für die Union, so der CDU-Chef. (Quelle: IMAGO/Chris Emil Janssen/imago)

Niemand wäre bei zusammengelegten Zuständigkeiten „auf die Schnapsidee“ gekommen, ein Bürgergeld einzuführen. Merz kündigte zudem an, im Falle eines Wahlsiegs ein „Bürokratie-Moratorium“ auszusprechen, bei dem zwei Regelungen verschwinden müssten, wenn eine neue Regelung eingeführt werde.

Ansprechen wolle die Union im Wahlkampf vor allem die „Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die gerne zur Arbeit gehen“, sagte Merz. „Das ist die wichtigste Wählergruppe für uns“, fügte er hinzu. „Sie zu erreichen, wird über Erfolg oder Misserfolg bei der nächsten Bundestagswahl entscheiden.“ Diese Gruppe habe angesichts der Politik der Ampel-Koalition „zunehmend das Gefühl, dass andere Gruppen – nämlich die Leistungsempfänger – höhere Aufmerksamkeit erfahren“.

Die Union wolle sich im Wahlkampf hingegen „dazu bekennen, dass wir eine Leistungsgesellschaft sein wollen“, sagte der CDU-Chef. Die Zahl der Bürgergeld-Empfänger müsse „deutlich sinken“, forderte er – besonders unter Flüchtlingen, Asylbewerbern und Menschen, die arbeiten könnten. Das von der „Ampel“ eingeführte Bürgergeld erscheine zu sehr als bedingungsloses Grundeinkommen – „so versteht es die Mehrheit derer, die es in Anspruch nimmt“, kritisierte er.

Merz kündigte zudem an, die Migrationspolitik zum Wahlkampfthema zu machen, sollte die Ampelregierung die Zahl der Zuwandernden nicht deutlich senken können. Die Union werde dies aber nicht „mit ausländerfeindlichen Untertönen“ tun und sich klar von der in Teilen rechtsextremen AfD abgrenzen. Sie werde „die Auseinandersetzung mit denen suchen, die mit dem Gerede von der ‚Umvolkung‘ die Bevölkerung gegeneinander in Stellung bringt“, sagte Merz.

Video | Söder und Merz demonstrieren Einigkeit – keine Annäherung an AfD

Quelle: reuters

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