Am Freitag betrat Melanie Müller die Bühne des Mallorca-Oktoberfests von Santa Ponça. Doch ihr Auftritt war mit dem Veranstalter wohl gar nicht abgeklärt.

Im August wurde Melanie Müller unter anderem wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen vor dem Amtsgericht Leipzig zu einer Geldstrafe von 160 Tagessätzen à 500 Euro verurteilt. Bei einem Konzert soll Müller 2022 den Hitlergruß gezeigt haben. Müller hat inzwischen Rechtsmittel gegen ihr Urteil eingelegt. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung.

Dennoch folgten für die Sängerin erste Konsequenzen, ein Auftritt am 2. November wurde abgesagt. „Wir haben das geplante Event mit Melanie Müller abgesagt. Wir distanzieren uns von jeglicher brauner Ideologie, wir haben schon immer bunt gefeiert und das werden wir auch weiterhin“, hatten die Veranstalter nach der Gerichtsverhandlung auf Instagram bekannt gegeben.

Weitere Auftritte Melanie Müllers fanden jedoch statt, unter anderem trat die Musikerin weiterhin im Oberbayern auf Mallorca auf. Jetzt folgte auf der spanischen Insel ein Auftritt auf dem Oktoberfest von Santa Ponça – offenbar aber ohne das Wissen des Veranstalters.

Am Freitag, dem 18. Oktober, performte Melanie Müller diverse Schlagerhits auf der Bühne des Oktoberfests von Santa Ponça. In einem Video, welches auf dem YouTube-Kanal von „Mallorca Magazin TV“ veröffentlicht wurde, sieht man zahlreiche Menschen, die zu Müllers Gesangseinlage tanzen und feiern. Auf den hinteren Bänken des Festzelts wirkt die Stimmung jedoch eher verhalten.

Dabei war Melanie Müller gar nicht engagiert gewesen, sagt Werner Wiedemann, einer der beiden Organisatoren, der Wochenzeitung „Mallorca Magazin“. Eigentlich seien nur eine Bierzeltsängerin aus Bayern und ein DJ gebucht gewesen. Müller, die wohl als Gast auf der Veranstaltung auftauchte, habe dann aber den DJ angesprochen, anschließend die Bühne betreten und dann gesungen. Zuvor soll der DJ die Menge gefragt haben, ob die 36-Jährige singen soll, viele Gäste hätten „Ja“ gerufen.

Darüber zeigt sich Werner Wiedemann laut der Zeitung nicht erfreut. Da das Festzelt zu diesem Zeitpunkt aber sehr voll gewesen sei, sei das gastronomische Personal ausgelastet gewesen, deswegen habe man nicht eingegriffen. Eine Anfrage von t-online blieb bislang unbeantwortet.

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