Hinter einem schmerzhaften „Pickel“ am Po könnte sich ein Furunkel verbergen. Dann ist ein Haarfollikel eitrig entzündet. Was jetzt zu tun ist.

Das Wichtigste im Überblick


Viele Menschen haben hin und wieder kleine Pickel im Bereich des Gesäßes. Ist ein vermeintlicher Pickel am Po sehr groß und schmerzt, könnte es sich aber auch um ein Furunkel handeln.

Anders als bei einem Pickel, der nur die obere Hautschicht betrifft, ist ein Furunkel am Po größer und umfasst tiefere Hautschichten.

Was ist ein Furunkel?

Ein Furunkel ist eine tief liegende Entzündung im Bereich eines Haarfollikels – also dort, wo ein Haar in der Haut verankert ist. Als Folge der Entzündung bildet sich ein mit Eiter gefüllter Hohlraum (Abszess).

Ursache ist eine Infektion der Bakterien, die über kleinste Verletzungen in die Haut gelangen. Gewöhnlich handelt es sich um Erreger der Art Staphylococcus aureus. Furunkel treten häufig im Gesicht auf. Aber auch Po, Rücken, Achseln, Leisten, Oberschenkel und Intimbereich sind öfter betroffen.

Furunkel am Po: Wer ist gefährdet?

Vor allem Personen mit einer geschwächten Immunabwehr haben häufiger Furunkel am Po oder an anderen Hautbereichen. Diabetes mellitus, chronische Infektionen, Krebserkrankungen, Ekzeme oder bestimmte Allergien erhöhen ebenfalls das Risiko. Wer immer wieder Furunkel hat, sollte die Ursache ärztlich abklären lassen.

Symptome: Furunkel am Po oft schmerzhaft

Furunkel entstehen meist innerhalb weniger Stunden bis Tage. Sie sind druckempfindlich und können schmerzen. Beim Sitzen kann ein Furunkel am Po daher sehr unangenehm sein.

Betroffene bemerken eine harte, knotenartige Schwellung am Po, die ähnlich aussieht wie ein riesiger Pickel. Die Schwellung ist etwa so groß wie ein Kirschkern oder eine Walnuss, fühlt sich warm an und ist gerötet. Im Inneren des Furunkels befindet sich Eiter, der von außen als weiß-gelbliche Färbung erkennbar sein kann.

Nach einigen Tagen der „Reifung“ öffnet sich ein Furunkel am Po oft spontan. Dann fließen der darin enthaltene Eiter und abgestorbenes Gewebe ab. Da dadurch der Druck im Inneren nachlässt, hören die Schmerzen abrupt auf. Nach einigen Wochen ist die Stelle am Po verheilt. Dabei kann eine Narbe zurückbleiben.

Manchmal bleibt ein Furunkel am Po (oder an einer anderen Stelle) auch verschlossen und öffnet sich nicht spontan. Häufig baut der Körper den enthaltenden Eiter allein ab.

Seltener breitet sich ein Furunkel am Po auf benachbarte Haarfollikel auf. Mehrere zusammenliegende Furunkel bezeichnen Fachleute als Karbunkel. Diese ausgeprägte Entzündung kann von Fieber und Krankheitsgefühl begleitet sein und muss ärztlich behandelt werden.

Furunkel am Po: Wann zum Arzt?

Ein Furunkel am Po bildet sich häufig von allein zurück. Wichtig ist in jedem Fall eine gute Hygiene, um die Entzündung nicht zu verschlimmern.

Im Zweifel ist bei einem (vermeintlichen) Furunkel am Po immer ein Arztbesuch empfehlenswert. Denn zum einen können Personen ohne Fachkenntnisse nicht sicher beurteilen, ob es sich tatsächlich um ein Furunkel handelt oder ob eine andere Erkrankung dahintersteckt.

Zum anderen führt ein Furunkel manchmal zu Komplikationen. Keinesfalls sollten Betroffene ein Furunkel selbst auszudrücken – weder am Po, noch an einer anderen Stelle. Denn dadurch können weitere Erreger in den Hautbereich gelangen.

Auch kann die Entzündung auf das Blut- oder Lymphsystem übergehen. Wenn sie sich über die Lymphbahnen ausdehnt – Fachleute sprechen von einer Lymphangitis – ist dies an einem roten Streifen zu erkennen. Zudem schmerzen dann häufig die umliegenden Lymphknoten. Im schlimmsten Fall breiten sich die Bakterien über das Blut im Körper aus, was zu einer Sepsis („Blutvergiftung“) führen kann. Dies ist aber sehr selten der Fall.

Ein Arztbesuch ist insbesondere wichtig, wenn:

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