Serviervorschlag vom Spitzenkoch

Biber essen? Kochvideo erregt die Gemüter


28.03.2025 – 16:56 UhrLesedauer: 2 Min.

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Max Stiegl (Archivbild): Der Österreichische Sternekoch sorgte mit einem toten Biber für Aufsehen. (Quelle: Instagram / Max Stiegl)

Ein bekannter Sternekoch empfiehlt zur Abwechslung Biber auf dem Teller. Sein Serviervorschlag löst im Internet große Aufregung aus. Dabei hat er gute Gründe, das Tier statt Schwein oder Rind zu verwerten.

Ein toter Biber schlägt derzeit vielen Internet-Usern auf den Magen: Das erlegte Tier liegt auf einer Servierplatte, darüber gebeugt ist der österreichische Spitzenkoch Max Stiegl. 46 Kilo wiege dieser Biber, den er als nächstes kochen und verarbeiten werde, kündigte Stiegl in einem Instagram-Video an. So eigne sich der Biberschwanz für eine Suppe und das Gehirn für eine Eierspeise.

Dass Stiegl das Nagetier zerlegte und für eine private Mahlzeit zubereite, löste im Internet heftige Reaktionen aus. Viele User reagierten entsetzt auf die Idee des Kochs: „Warum muss man Biberfleisch fressen“, wollte ein Nutzer wissen. Ein anderer hatte Mitleid mit dem Tier: „Der arme Biber“. Viele kritisierten, dass Biber unter Naturschutz stehen und deshalb nicht in den Kochtopf gehören.

Tatsächlich gilt der Biber in Österreich als streng geschützt, berichtet die österreichische Boulevardzeitung „Heute“. Dass Stiegl das Tier nicht für den Verkauf, sondern rein privat verwertete, änderte auch nichts an der Kritik. Doch die ließ Stiegl nicht auf sich sitzen.

Unbeeindruckt erklärte der vom Gault-Millau als „Koch des Jahres 2021“ ausgezeichnete Stiegl in weiteren Instagram-Postings: „Es geht nur um einen Biber. Kümmert euch lieber um die Massenbetriebe und wie sie mit den Tieren umgehen.“ Er argumentierte, dass es besser sei, einen Biber zu essen, „als Schweine und Rinder Tausende Kilometer durch Europa zu transportieren“, nur um diese dann zu verzehren.

Zudem seien ihm „lebendige Biber, die einen essenziellen Beitrag für die Renaturierung unserer Bach- und Flussläufe leisten, unvergleichlich viel lieber als tote Biber“. Gleichzeitig wies er auf den „gewaltigen Schaden“ hin, den die Tiere anrichten können.

Stiegl beanstandete nach dem „Biber Gate“ auch das Diskussionsklima, das „schon derart aufgeheizt ist, dass man schon nah einem Halbsatz abqualifiziert und in ein schreckliches Eck gestellt werden kann. Das tut uns allen nicht gut“, fasste er zusammen.

Der Spitzenkoch setzt sich bereits seit längerem für die Verwertung von erlegten Bibern ein. Nun plant er sogar eine Petition, um das Tier zum Verzehr freizugeben. Doch wie schmeckt eigentlich Biber? „Er schmecke wie Wild, etwa wie Reh“, zitierte der „Stern“ den Jäger und Gastwirt Jürgen Füssl aus dem oberpfälzischen Altenstadt an der Waldnaab.

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