Die Absage von Real Madrid bei der Ballon-d’Or-Gala schlug hohe Wellen. Jetzt äußerte sich auch Mats Hummels dazu – und zog einen speziellen Vergleich.

„Die Worte ‚fehlenden Respekt‘ zu nehmen, wenn man bei einer Wahl nicht gewonnen hat, hat schon leicht trumpsche Züge“, so Hummels in seinem Podcast deutlich. „Und es ist halt leider den anderen gegenüber respektlos. Das ist das Schlimme.“

Hummels‘ Vergleich bezieht sich auf die US-amerikanische Präsidentschaftswahl 2020. Damals besiegte der aktuelle Präsident Joe Biden den Amtsinhaber Donald Trump. Lange hatte es in der Wahlnacht so ausgesehen, als würde Letzterer den Sieg davontragen. Biden gelang es aber noch, das Ruder herumzureißen. Trump sprach im Nachgang von Wahlbetrug, wollte sich die Niederlage nicht eingestehen. Nun tritt der 78-Jährige für die Republikaner erneut zur Wahl an, dieses Mal gegen die Demokratin Kamala Harris.

Real hatte die Anreise zur Verleihung des Ballon d’Or in Paris am Montag kurzfristig abgesagt. Eigentlich sollte der Champions-League-Sieger mit 50 Leuten per Sonderflug anreisen, stornierte diesen aber. Der Grund: Offenbar war durchgesickert, dass nicht Starspieler Vinícius Júnior den begehrten goldenen Ball als Weltfußballer erhalten werde. Der Weltklub später dazu in einem Statement: „Es ist klar, dass beim Ballon d’Or Real Madrid nicht respektiert wird. Und Real Madrid wird nirgendwo hingehen, wo es nicht respektiert wird.“

In der Folge erschien kein Real-Profi zur Veranstaltung, obwohl mit unter anderem Dani Carvajal, Jude Bellingham oder Antonio Rüdiger weitere Spieler des spanischen Hauptstadtklubs für den Individualpreis nominiert worden waren. Am Ende wurde der Spanier Rodri von Manchester City mit dem Ballon d’Or ausgezeichnet. Dass Real Spielern wie ihm in Paris nicht die Ehre erwies, stört Mats Hummels, der vor Ort war.

„Keine Frage, dass es von Real jemand verdient hätte. Aber da sind auch andere Wahnsinnsspieler, die so gut sind. Denen dann nicht die Ehre zu erweisen, ist schon schlimm“, betonte er – und stichelte in Richtung Real: „Es gab Mannschaften, die wurden mehr benachteiligt im internationalen Fußball, ich formuliere es mal so.“

Kurios: Real hatte sich letztende Endes der Zeremonie verweigert, obwohl der Klub und sein Coach ausgezeichnet wurden. Carlo Ancelotti gewann die Trophäe als Trainer des Jahres, Real selbst sicherte sich die Auszeichnung als das beste Team. Im Pariser Théâtre du Châtelet konnte aber aufgrund des Boykotts niemand die Preise entgegennehmen.

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