Sommer, Sonne, Strand: Für die meisten heißt das Urlaub. Für manche aber auch Alltag. Die Bewohner der Touristenhotspots sind vom Massentourismus genervt.

Ein Problem mit dem viele Urlaubsregionen derzeit zu kämpfen haben: Massentourismus. Immer wieder kommt es in der EU zu Protesten. Denn einige Städte und Regionen spüren negative Folgen der Reisewellen.

Auf Mallorca beispielsweise demonstrieren die Bewohner seit langem gegen die Partytouristen und die steigende Wohnungsnot aufgrund des Massentourismus. Vor einigen Wochen ging eine Gruppe von Aktivisten sogar in den Hungerstreik, um gegen die Mengen an Urlaubern auf den Kanaren zu protestieren.

2022 waren die zu Spanien gehörenden Inseln wie Teneriffa, Gran Canaria und Fuerteventura das meistbesuchte Reiseziel der EU. Dort wurden in dem Jahr 89,3 Millionen Übernachtungen gezählt. Dahinter folgten die kroatische Adriaküste mit knapp 85,6 Millionen und der Großraum Paris mit etwa 80,4 Millionen Übernachtungen. In Deutschland war Oberbayern mit gut 37,8 Millionen Übernachtungen das beliebteste Ziel.

Besonders unausgewogen ist das Verhältnis zwischen Einheimischen und Besuchern laut Statistischem Bundesamt in der südlichen Ägäis in Griechenland: Wie die Behörde am Dienstag mitteilte, wurden dort im Jahr 2022 im Schnitt 110 Übernachtungen pro Einwohner gebucht.

Zu der Region gehören zahlreiche Inseln und Inselgruppen, darunter Rhodos, Mykonos und Santorini. Hinter der südlichen Ägäis folgten mit 81 Übernachtungen pro Einwohner die Ionischen Inseln in Griechenland, zu denen etwa Korfu gehört. Auf den folgenden Plätzen beim Touristenandrang landeten die kroatische Adriaküste (66 Übernachtungen), Südtirol (65 Übernachtungen) sowie die Balearen mit 53 Übernachtungen.

Zum Vergleich: Mecklenburg-Vorpommern ist wegen der geringen Einwohnerdichte die deutsche Region mit der höchsten Tourismusintensität. Das Bundesland landete mit im Schnitt 18 Übernachtungen pro Einwohner auf Rang 17.

Griechenland war 2022 der EU-Staat mit dem höchsten Anteil des Gastgewerbes an der Wirtschaftsleistung (7,1 Prozent). Es folgten Kroatien mit 6,4 Prozent und Portugal mit 6,1 Prozent. In Deutschland betrug der Anteil 1,4 Prozent – deutlich unter dem EU-Durchschnitt.

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