Marode Schulen, Kitas und Sporthallen: Bremens Schüler leiden unter den Zuständen in den Bildungseinrichtungen. Ein neues Projekt soll helfen.

Der Bremer Senat hat die Gründung einer sogenannten Pilotgesellschaft für Bildungsbau beschlossen, um den dringend benötigten Ausbau von Kitas und Schulen zu beschleunigen. Es brauche „noch mehr Tempo beim Schul- und Kita-Bau, denn es leben deutlich mehr Jungen und Mädchen in unserer Stadt als noch vor zehn Jahren, betonte Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD). Die neue Gesellschaft, kurz BiBau, soll nicht nur schneller bauen, sondern auch kosteneffizienter sein. Das teilte ein Sprecher des Senats am Dienstag mit.

Die Pilotgesellschaft soll als GmbH & Co. KG gegründet werden, wobei die Stadt Bremen 100 Prozent der Anteile hält. Sie wird mit 300 Millionen Euro Eigenkapital ausgestattet und übernimmt Grundstücke sowie Gebäude zur Instandhaltung und Bewirtschaftung. Die Refinanzierung erfolge laut Plan durch eine kostendeckende Vermietung an die Stadt Bremen. Mit der Fertigstellung der ersten Baumaßnahmen ist ab 2026 zu rechnen.

Ziel sei es, durch schnelle Entscheidungsprozesse und abgesenkte Bremer Baustandards zügige Fortschritte im Bildungsbau zu erzielen. Bis 2028 sollen erste Mittel für weitere Projekte generiert werden können.

Finanzsenator Björn Fecker (Grüne) bezeichnete die Gründung als „Meilenstein für den schnelleren und kostenbewussten Bau von Kitas, Schulen und Turnhallen“. Er hob hervor, dass durch serielles Bauen und die Entwicklung standardisierter Baumodule Bauzeiten verkürzt und das Kostenbewusstsein gestärkt werden können.

Dass Bremen dringend funktionierende Schulen und Kitas braucht, zeigt allein die Statistik: Die Zahl der Kinder unter 14 Jahren ist zwischen 2013 und 2023 um gut 14.000 und somit um 22 Prozent gestiegen. Auch im Vergleich zur Gesamtzahl der Bevölkerung nehmen Kinder einen immer höheren Anteil ein. Laut Statistischem Bundesamt stieg die Zahl der Kinder und Jugendlichen viermal so stark an wie die Gesamtzahl der Stadtbevölkerung (plus 5 Prozent).

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