Ex-Alemannia-Chef als Zeuge geladen
Darum erscheint Marcel Moberz wohl nicht vor Gericht
17.02.2025 – 08:32 UhrLesedauer: 2 Min.
Am kommenden Dienstag sind Ex-Alemannia-Aufsichtsratschef Marcel Moberz und Trainer Heiner Backhaus im Prozess gegen Kevin P. als Zeugen geladen. Ersterer wird aber wohl nicht kommen.
Im Prozess gegen den Hooligan Kevin P. wird Marcel Moberz, ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender von Alemannia Aachen, am Dienstag (18. Februar) wohl nicht wie geplant als Zeuge vor dem Aachener Landgericht erscheinen. Grund dafür sei, dass sich Moberz auf sein Aussageverweigerungsrecht berufen werde, berichtet die „Aachener Zeitung“. Das habe sein Anwalt dem Vorsitzenden Richter Markus Vogt am vergangenen Freitag (14. Februar) mitgeteilt.
Auf dieses Recht könne er sich berufen, da die Möglichkeit bestünde, dass er sich durch eine wahrheitsgemäße Aussage selbst belasten könnte, so die Lokalzeitung. Denn Moberz ist nicht nur als Zeuge geladen – gegen ihn wird momentan ebenfalls ermittelt. Er soll ein Gewaltvideo von Kevin P., in dem der Alemannia-Hooligan einen Mann mit mehreren Schlägen lebensgefährlich verletzt hatte, laut Staatsanwaltschaft nicht nur damit kommentiert haben, dass das Opfer „in die Fresse verdient“ habe, sondern das Video auch weiterverbreitet haben.
Am 7. Februar hatte deswegen eine Hausdurchsuchung bei ihm stattgefunden, bei der sein Handy konfisziert wurde. Vorausgegangen waren widersprüchliche Aussagen von ihm zu besagtem Gewaltvideo – seitdem wird gegen ihn ermittelt. Am 12. Februar war er von seinem Amt als Aufsichtsratschef zurückgetreten. Laut der „Aachener Zeitung“ sei der Vorsitzende Richter Markus Vogt ebenfalls der Meinung, dass Moberz das Aussageverweigerungsrecht zustehe, weshalb das Gericht den Ex-Alemannia-Chef als Zeuge abladen werde, sobald der Antrag dafür vorliege.
Heiner Backhaus, aktueller Cheftrainer der Alemannia, wird dagegen am Dienstag als Zeuge aussagen. Laut Staatsanwaltschaft soll er das Gewaltvideo mit den Worten „Richtig so!!!“ kommentiert haben. Gegenüber dem WDR erklärte Backhaus, dass sich die Worte auf einen Begleittext bezogen hätten, er habe das Video nicht angeschaut.
Der Prozess gegen Kevin P. hatte am Donnerstag (6. Februar) vor dem Aachener Landgericht begonnen. Er muss sich unter anderem wegen versuchten Totschlag verantworten, zudem soll er ein Video seiner Gewalttat an mehrere Personen – darunter Moberz und Backhaus – verschickt haben. Für den Prozess sind 11 Termine angesetzt – das Urteil wird voraussichtlich am 13. März gefällt.