Bluttat mitten in belebter Einkaufsstraße
Islam-Hasser wollte Muslime mit Messer töten: Urteil gefallen
Aktualisiert am 15.04.2025 – 13:34 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Mann greift in München zwei Menschen mit einem Messer an. Sein Ziel: Muslime töten. Jetzt ist klar: Der Mann handelte im Wahn.
Ein Islam-Hasser, der im vergangenen Jahr versucht hat, Muslime zu töten, muss für unbestimmte Zeit in die Psychiatrie. Das hat das Landgericht München am Dienstag entschieden.
Der 41-Jährige hatte am 23. Juli 2024 in der Münchner Einkaufsstraße Pasing Arcaden zwei junge Männer mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt. Die Opfer im Alter von 18 und 25 Jahren erlitten laut Generalstaatsanwaltschaft tiefe Schnittwunden im Oberkörper- und Halsbereich. Zeugen riefen sofort den Rettungsdienst. Die beiden Männer überlebten die Messerattacke. Sie leiden bis heute an den psychischen Folgen der Tat, sagte die Richterin bei der Urteilsbegründung.
Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft hat der Beschuldigte in dem Glauben gehandelt, dass Deutschland von Muslimen befreit werden müsse. Er habe sich laut Anklage „gezwungen gesehen, einzuschreiten, um Deutschland zu retten“. Er leide an einer psychischen Erkrankung und sei deshalb schuldunfähig, so die Richter. Die Ermittler hatten dem Mann versuchten Mord in zwei Fällen sowie gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.
Ein psychiatrischer Sachverständiger erklärte zu Beginn des Sicherungsverfahrens im März, der Angeklagte habe unter Wahnvorstellungen gelitten. So habe er unter anderem geglaubt, Israels Geheimdienst Mossad wolle ihn entführen. Zudem habe er am Tattag rund sechs Liter Bier getrunken. Er habe dann Stimmen im Kopf gehört, als würde sich „ein Polizist in seinem Kopf“ befinden. Ob der Täter diese Stimmen auch während der Tat vernommen hat, ließ sich nicht feststellen. Der Angeklagte selbst hatte während des Prozesses zu den Vorwürfen geschwiegen.
Jeden Tag erfasst die Polizei rund 80 Messerstraftaten in Deutschland, 29.000 waren es im Jahr 2024 insgesamt. Rund die Hälfte sind Gewalttaten, dazu zählen etwa Körperverletzung, Raub und Mord. Laut dem Kriminologen Stefan Kersting finden die meisten der Messerattacken allerdings in den eigenen vier Wänden statt. Das sagte er im Interview mit t-online. Mehr dazu lesen Sie hier.
Ob heute mehr Menschen mit einem Messer in der Tasche auf die Straße gehen, sei nicht ganz klar, so der Experte. Allerdings steige die Zahl der kleinen Waffenscheine an – laut Kersting ein klarer Hinweis „auf eine Gesellschaft, die aufrüstet.“