Regionalzug erfasst 53-Jährigen

Mann will Hund an Skandal-Bahnübergang retten – tot


15.01.2025 – 17:10 UhrLesedauer: 2 Min.

Bahnübergang (Symbolbild): In Friedland sollen besonders viele Züge für fast ständig geschlossene Schranken sorgen. (Quelle: Wolfgang Maria Weber/imago-images-bilder)

Ein Mann rennt seinem ausgebüxten Hund hinterher. Dabei läuft er an einem berüchtigten Bahnübergang auf die Gleise – und übersieht einen herannahenden Regionalzug.

In der südniedersächsischen Gemeinde Friedland im Landkreis Göttingen ist ein 53 Jahre alter Mann von einem Zug erfasst und getötet worden. Wie die Bundespolizei mitteilte, handelte es sich wohl um einen tragischen Unfall: Der Mann hatte demnach versucht, seinen Hund zu retten.

Zum Unglück kam es am Dienstag gegen 16.15 Uhr im Bereich des einzigen Bahnübergangs des 15.000-Einwohner-Ortes. Dem Mann war sein Hund davongelaufen. Als der 53-Jährige dem Tier auf die Gleise folgte, traf ihn der Regionalzug aus Göttingen.

„Da der Zug keinen Halt im nahegelegenen Bahnhof Friedland hatte, war er mit hoher Geschwindigkeit unterwegs“, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Zwar habe der Lokführer noch ein Warnsignal abgegeben und eine Notbremsung eingeleitet, das habe den Unfall aber nicht mehr verhindern können. Für den 53-Jährigen kam jede Hilfe zu spät. Sein Hund blieb unterdessen unverletzt und wurde später von Feuerwehrleuten den Hinterbliebenen übergeben.

Der Bahnübergang, an dem der Mann totgefahren wurde, gilt als einer der nervenaufreibendsten Norddeutschlands. Weil die Schranken dort besonders häufig geschlossen sind, kommt es immer wieder zu Beschwerden. Im vergangenen Jahr zitierte ein Reporter des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) einen Anwohner, Autofahrer würden mitunter zehn Minuten am Stück vor geschlossener Schranke stehen. Ein anderer Friedländer: „Neulich hat meine Frau neun Züge nacheinander vorbeifahren sehen, bevor die Schranken wieder aufgingen.“

Wegen des Unfalls am Dienstag wurde die Bahnstrecke etwa zwei Stunden lang gesperrt. Die Fahrgäste des Regionalzuges wurden zum Bahnhof Friedland gebracht, wo sie in Ersatzbusse umstiegen.

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