Bei einem Einsatz in Nürnberg wird ein Mann durch einen Schuss aus einer Polizeiwaffe tödlich verletzt. Die Beamten waren wegen eines Streits gerufen worden.
Bei einem Polizeieinsatz in Nürnberg ist ein 51-jähriger Mann durch einen Schuss aus einer Polizeiwaffe tödlich verletzt worden. Er starb noch vor Ort, wie eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Mittelfranken mitteilte.
Der Einsatz wurde durch einen Anruf wegen eines Streits in einer Wohnung im Nordosten der Stadt ausgelöst. Zwei Polizisten trafen dort auf den Mann und eine 41-jährige Frau. In der Folge kam es zum Gebrauch der Schusswaffe. Weitere Details zum Hintergrund des Streits und dem genauen Ablauf des Einsatzes wurden zunächst nicht bekannt gegeben. Die Polizei gab an, dass sich die beiden Beteiligten kannten, wollte jedoch keine Angaben zum genauen Verhältnis machen. Die Frau blieb unverletzt, ebenso die beteiligte Polizistin und ein Polizist.
Die genauen Hintergründe des Nürnberger Falls sind bislang noch unklar. Das Bayerische Landeskriminalamt wird – wie üblich bei solchen Fällen – wegen des Schusswaffengebrauchs hinzugezogen.
Im Jahr 2024 haben Polizeibeamte bereits deutlich mehr tödliche Schüsse abgegeben als in den Jahren zuvor. Laut einer Auswertung von Polizeiberichten durch die Deutsche Presse-Agentur starben seit Januar bundesweit 18 Menschen bei einem Schusswaffengebrauch der Polizei. Zuletzt war die Zahl der von der Polizei getöteten Menschen im Jahr 1999 mit insgesamt 19 Todesfällen ähnlich hoch. Im Vergleich dazu gab es im Jahr 2023 zehn Tote, nach elf Toten im Jahr 2022 und acht Toten im Jahr 2021.
In den meisten Fällen fielen die tödlichen Schüsse in Situationen, in denen die Beamten auf Personen trafen, die sich in einer psychischen Ausnahmesituation befanden oder wegen psychischer Erkrankungen bereits in Behandlung waren. Mehrere dieser Personen führten Messer bei sich.