Am Tag nach dem Anschlag von Magdeburg steht die Suche nach dem Motiv des Täters im Vordergrund. Neonazis marschieren auf und skandieren Parolen. Alle Entwicklungen im Newsblog.

0.16 Uhr: Für den Chef des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, ist die Motivlage des Todesfahrers von Magdeburg noch zu diffus für eine klare Bewertung. Es gebe aber – trotz der Art der Tatbegehung – keinen Hinweis auf einen islamistisch motivierten Anschlag, sagte Münch im ZDF-„heute journal“. Auch der Generalbundesanwalt sage noch nicht eindeutig, wie der Sachverhalt einzuordnen sei. Der Tatverdächtige habe eine islamfeindliche Einstellung, er habe sich auch mit rechtsextremen Plattformen beschäftigt. Es sei heute aber nicht abschließend möglich zu sagen, dass die Tat politisch motiviert gewesen sei, sagte der Chef des Bundeskriminalamts.

0.04 Uhr: Der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg hätte laut einem Experten verhindert werden können. „Mit der Anwendung der anerkannten Regeln der Technik wäre diese Tat nicht möglich gewesen“, sagte Experte Christian Schneider dem „Stern“. „Wenn es einen zertifizierten Zufahrtschutz gegeben hätte, wäre das Fahrzeug nicht bis auf den Weihnachtsmarkt gekommen. Wenn wir über Zufahrtschutz reden, reden wir über eine normativ geregelte Leistung. Was wir in Magdeburg gesehen haben, war irgendetwas, aber nichts, das den allgemein anerkannten Regeln der Technik entspricht.“

Christian Schneider ist Sachverständiger, zertifiziert durch das „Register of Security Engineers and Specialists“ (RSES), einem Institut der britischen nationalen Schutzbehörde NPSA. Das RSES ist international zuständig für die Zulassung von nachweisbar qualifizierten Ingenieuren und Spezialisten zur Planung und Durchführung von Maßnahmen der technischen Gefahrenabwehr.

21.56 Uhr: Es ist ein mögliches Tatmotiv, das es so bei einem Anschlag in Deutschland bisher nicht gegeben hat: „Unzufriedenheit mit dem Umgang mit saudi-arabischen Flüchtlingen“ gab Taleb A. den Ermittlern als Grund für seine Horrorfahrt über den Magdeburger Weihnachtsmarkt an. Was trieb den mutmaßlichen Täter noch an? Der Versuch einer Rekonstruktion seiner Radikalisierung.

21.15 Uhr: Papst Franziskus kondoliert in einem Telegramm an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. „Seine Heiligkeit bringt seine Anteilnahme an der Trauer der Hinterbliebenen zum Ausdruck. Allen Betroffenen sichert er seine geistliche Nähe zu“, heißt es in dem Schreiben. „Von Herzen erbittet er allen Gottes Beistand und Trost.“

20.34 Uhr: Die Polizei ist mit vielen Kräften vor und teils im Hauptbahnhof. Nur noch wenige Neonazis befinden sich vor dem Gebäude, berichtet ein t-online-Reporter. Die meisten sind hineingegangen oder in andere Richtungen weg. „Es gab zuvor eine kleine Auseinandersetzung zwischen Neonazis und Polizei“, so der Reporter weiter. „Die Lage hat sich aber wieder beruhigt.“

20.21 Uhr: Der Neonazi-Aufmarsch ist beendet, aufgelöst wurde sie jedoch nicht, berichtet ein t-online-Reporter. Offenbar war das Ende geplant gewesen. Jetzt seien nur noch wenige Personen unweit des Hauptbahnhofes versammelt, „Banner und Fahnen sind weg“. Der Reporter berichtet weiter: „Jetzt wurden in der Nähe Böller gezündet.“ Polizei sei unterwegs. Auch Helikopter sind am Himmel, so der t-online-Reporter.

20.08 Uhr: Laut einer Schätzung der Polizei nehmen etwa Tausend Personen an dem Neonazi-Aufmarsch teil.

19.57 Uhr: Sie halten sich recht diszipliniert an das Schweigen, wie ein t-online-Reporter berichtet. „Gerade wurde noch eine Fotografin angegangen“, so der Reporter. Die Polizei habe den Mann zur Seite genommen.

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