Ausflugstipp ab Dresden

Der Leuchtturm von Moritzburg: Sachsens maritimes Kuriosum

10.05.2025 – 07:10 UhrLesedauer: 2 Min.

Vergrößern des Bildes

Maritimes Flair mitten in Sachsen: Der Moritzburger Leuchtturm ist eine beliebte Sehenswürdigkeit. (Quelle: IMAGO/Sylvio Dittrich/imago)

Mitten in Sachsen erhebt sich ein Leuchtturm ohne Meer – ein Relikt barocker Fantasie. Was steckt hinter diesem ungewöhnlichen Bauwerk?

Sachsens Küste? Gibt es nicht. Und doch steht am Ufer des Niederen Großteichs bei Moritzburg ein Leuchtturm. Was wie ein Irrtum wirkt, ist ein Stück höfischer Fantasie: Um 1768 ließ Kurfürst Friedrich August III. das Bauwerk errichten. Der Anlass: spektakuläre Inszenierungen barocker Seeschlachten – ganz ohne Meer.

Der Moritzburger Leuchtturm war nie als nautisches Bauwerk gedacht. Er diente als Kulisse bei Fahrten über den Schlossteich.

Inszeniert wurde die Schlacht bei den Dardanellen aus dem Jahr 1770 des Russisch-Türkischen Krieges. Die Erzählungen davon faszinierten den Kurfürsten so sehr, dass er eine Miniaturausgabe der Schlacht nachspielen ließ. Die zweimastige Fregatte der kurfürstlichen Gesellschaft, die Mole sowie die sogenannten Dardanellen zwischen Großteich und Kanal wurden sogar mit kleinen Kanonen bestückt, aus denen feuerwerksartige Geschosse abgefeuert werden konnten.

Der Binnenleuchtturm ist 21,9 Meter hoch und aus massivem Stein gebaut. Sein Aussehen mit einer Fassadenmalerei aus roten Rechtecken erinnert an die norddeutsche Backsteinarchitektur. Im Inneren gelangt man durch eine Wendeltreppe aus Stahl mit 74 Stufen in das Lampenhaus.

Wer das Gebäude näher kennenlernen will, kann an geführten Touren teilnehmen. Diese finden von Mai bis Oktober auf Anfrage statt. Ein besonderes Highlight ist der „Offene Leuchtturm“-Tag am 29. Juni und 28. September: Zwischen 10.30 und 16 Uhr können Besucher ohne Anmeldung die ungewöhnliche Anlage erkunden.

Share.
Exit mobile version