Bei Leberschäden denken viele zunächst an Alkohol als Ursache. Doch es gibt weitere gefährliche Faktoren, die die Leber ans Limit bringen können.

Die Leber ist ein zentrales Stoffwechselorgan. Sie entgiftet vieles, was für den Organismus schädlich ist. Dadurch ist sie aber stets in Gefahr, da sie alle Gifte in geballter Ladung abbekommt.

Ein gesunder Lebensstil kann helfen, das Organ zu entlasten und Erkrankungen wie Fettleber und Leberzirrhose vorzubeugen. Hier erfahren Sie, wie das gelingt und vor welchen Leberfeinden Sie sich schützen sollten.

Leberfeind Nr. 1: Alkohol

Alkohol ist einer der größten Feinde der Leber, da er die Zellen zerstört und zu Fetteinlagerungen in der Leber führt. Ärzte sprechen dann von einer alkoholischen Fettleber. Wenn man mit dem Trinken aufhört, kann sich das Organ jedoch selbst in diesem Stadium noch vollständig erholen. Wird jedoch weiterhin Alkohol konsumiert, kann sich die Leber entzünden und es kommt zu einer alkoholischen Hepatitis.

Eine Fettleber kann schwere gesundheitliche Folgen haben. Sie kann zu Vernarbungen führen und in einer Leberzirrhose enden. Diese ist unheilbar und führt im Endstadium zum Leberversagen.

Alkohol sollte daher entweder gar nicht oder nur maßvoll konsumiert werden. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen empfiehlt Männern, nicht mehr als zwei Gläser Wein oder Bier pro Tag zu trinken (24 Gramm Alkohol). Für Frauen, deren Leber empfindlicher zu sein scheint, gilt etwa die Hälfte als Grenzwert (zwölf Gramm Alkohol).

Leberfeind Nr. 2: Süßigkeiten

Die Leber kann Zucker nicht komplett verarbeiten und abtransportieren. Sie wandelt die kurzkettigen Kohlenhydrate in Fettsäuren um und lagert sie ein. Ein übermäßiger Konsum an Süßigkeiten fördert daher die Verfettung der Leber. Damit steigt das Risiko für Folgeerkrankungen wie Hepatitis (Leberentzündung), Leberzirrhose und Stoffwechselstörungen.

Je ausgeprägter die Fettleber, desto schlechter die Insulinwirkung an den Zellen. Denn eine verfettete Leber produziert selbst Zucker. Das hält den Blutzuckerspiegel dauerhaft hoch und begünstigt einen Diabetes Typ-2. Außerdem gibt eine verfettete Leber Botenstoffe ab, die Entzündungen hervorrufen können und das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen.

Leberfeind Nr. 3: Softdrinks und Fruchtsäfte

Nicht nur ein Übermaß an Zucker, sondern auch an Fruchtzucker ist für die Leber schädlich. Daher ist nicht nur Vorsicht bei süßen Softdrinks oder Energydrinks, und Limonaden geboten, sondern auch bei Fruchtsäften.

Wer auf den fruchtigen Geschmack nicht ganz verzichten möchte, kann als Alternative stark verdünnte Saftschorlen zu sich nehmen. Ansonsten sind Wasser und Tees gute Durstlöscher, die frei von Nebenwirkungen sind.

Leberfeind Nr. 4: Fast Food

Regelmäßiger Verzehr von Fast Food fördert nicht nur Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern erhöht auch das Risiko einer nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD). Das bestätigen mehrere Studien, zuletzt eine Untersuchung an der University of Southern California von 2023.

Die Autoren stellten fest, dass Menschen mit Adipositas oder Diabetes, bei denen 20 Prozent oder mehr der täglich aufgenommenen Kalorien aus Fast Food stammen, im Vergleich zu solchen, die wenig oder gar kein Fast Food essen, stark erhöhte Leberfettwerte hatten. Döner, Pommes und Pizza sollten daher besser die Ausnahme auf dem Speiseplan sein. Ebenso sollten Wurstprodukte, fettiges Fleisch und fettreiche Milchprodukte nur in Maßen konsumiert werden.

Leberfeind Nr. 5: Bewegungsmangel

Bei der Entstehung einer Fettleber spielt neben Alkohol und einer falschen Ernährung auch Bewegungsmangel eine wichtige Rolle. Das hat damit zu tun, dass Bewegungsmuffel häufig übergewichtig sind und zu viel Körperfett haben. Das wiederum begünstigt die Entstehung einer Fettleber.

Regelmäßige Bewegung und sportliche Aktivität helfen nicht nur vorzubeugen, sondern unterstützen die Leber auch, übermäßiges Fett abzubauen. Davon profitieren auch der Stoffwechsel und das Herz-Kreislauf-System.

Laut einer Studie der Harvard Medical School, bei der Daten von über 68.000 Frauen und über 48.000 Männern über einen Zeitraum von 26 Jahren ausgewertet wurden, schützen einige Aktivitäten die Leber besonders gut. Probanden, die regelmäßig spazieren gingen, konnten demnach ihr Risiko, an den Folgen einer Lebererkrankung zu versterben, um 73 Prozent senken. Durch die Ergänzung von Krafttraining konnte dieses Risiko sogar noch weiter gesenkt werden.

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