„Wir hätten sie gern nach Hause gebracht“
Vater von Dahlmeier spricht: Bergung nicht mehr möglich
Aktualisiert am 16.10.2025 – 15:43 UhrLesedauer: 3 Min.
Nach dem tragischen Tod von Laura Dahlmeier im Karakorum-Gebirge bestätigt ihr Vater nun, dass eine Bergung nicht mehr möglich ist. Eine letzte Rettungsmission ist gescheitert.
Jetzt herrscht auch in dieser Angelegenheit Gewissheit: Wie Andreas Dahlmeier, der Vater der im Juli im Karakorum-Gebirge tödlich verunglückten Laura Dahlmeier, bestätigte, ist eine Bergung des Leichnams der Ex-Biathletin nicht mehr möglich. Die Familie habe sich schweren Herzens damit abgefunden, dass die ehemalige Olympiasiegerin am Laila Peak bleiben müsse.
„Wir hätten Laura gern nach Hause gebracht. Aber es war nicht möglich, sie zu holen. Es war nach dem Unfall zu gefährlich“, sagte Andreas Dahlmeier dem „Spiegel“ und berichtete von einem letzten gescheiterten Bergungsversuch durch den erfahrenen Bergsteiger Thomas Huber: „Als Thomas noch mal an den Laila Peak ging, war sie nicht mehr auffindbar. Somit bleibt Laura am Berg zurück. Es besteht keine Chance, sie noch zu bergen.“
Am 28. Juli war Dahlmeier beim Abstieg vom über 6.000 Meter hohen Berg in Nordpakistan von einem Steinschlag tödlich getroffen worden. Es war damals zu gefährlich, zur Unglücksstelle vorzudringen.
Im September wurde auf Wunsch der Familie noch ein weiterer Versuch unternommen. Huber reiste dafür gemeinsam mit dem US-Amerikaner Tad McCrea an den Berg. Ausgerüstet mit Fernglas und Drohne, suchten sie das Gebiet ab, in dem Dahlmeier verunglückt war.
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Doch an der bekannten Stelle war nichts mehr zu finden. Huber erklärte im Gespräch mit dem „Spiegel“: „Ich wusste genau, wohin wir gehen mussten, um den optimalen Blick zu haben. Wir hatten ein Spektiv mit 30-facher Vergrößerung dabei, mit dem wir das Gelände absuchten, außerdem eine Drohne. Wenn wir Laura gefunden hätten, wären wir in die Wand gestiegen und hätten sie geborgen. Wie erwartet, war Laura aber nicht mehr an der Unfallstelle.“
Huber hatte bereits vermutet, Dahlmeiers Leichnam nicht finden zu können. „In der Regel schmilzt eine Eissanduhr unter Belastung nach einigen Tagen aus“, sagte er. Bei einer Eissanduhr handelt es sich um einen Sicherungspunkt im Eis, der sich besonders zum Abseilen eignet. Dahlmeier verwendete solch einen Sicherungspunkt, kurz bevor sie von den niedergehenden Steinen getroffen wurde. „Bei diesem warmen Sommer in Pakistan lag es nahe, dass Lauras Leichnam weiter abstürzen würde.“














