Läuferinnen kritisieren französische Fans – „das ist unsportlich“

Nach Verfolgung in Frankreich

„Das ist unsportlich“: Biathlon-Stars kritisieren Fans

Am Samstag konnte Franziska Preuß bei der Verfolgung den Sieg einfahren. Und das, obwohl die französischen Fans alles versuchten, um sie zu verunsichern.

Nur einen einzigen Fehler erlaubte sich Franziska Preuß bei der Verfolgung am Schießstand. Die deutsche Biathletin präsentierte sich in Le Grand-Bornand (Frankreich) erneut in Topform (mehr zu ihrer starken Leistung lesen Sie hier). Auf Platz zwei im Sprint folgte der Sieg in der Verfolgung. Damit baute sie auch die Führung im Gesamtweltcup aus.

Dabei versuchten die französischen Fans alles, um Preuß zu verunsichern. Beim Schießen riefen sie „Allez les Bleus“, einen Schlachtruf zugunsten der französischen Kontrahentinnen. Doch Preuß blieb ruhig – und traf. „Ich habe es als Herausforderung angenommen und versucht, mich auf mich selbst zu konzentrieren und ins Schwarze zu treffen. Das hat meine Sinne ein bisschen geschärft, hat gut funktioniert“, sagte sie dem norwegischen Sender NRK im Anschluss.

Weitaus kritischer äußerten sich tatsächlich die französischen Gegnerinnen. Lou Jeanmonnot zum Beispiel. Die 26-Jährige war sich sogar sicher, dass die Schlachtrufe Preuß angespornt hätten. „Es macht sie zu einer besseren Läuferin“, sagte sie und merkte an: „Ich bin nicht stolz darauf und mag es nicht, wenn so etwas geschieht. Aber so sind die französischen Patrioten nun einmal. Wir feuern unsere eigenen Leute sehr gerne an.“ Jeanmonnot ergänzte: „Das ist unsportlich.“

Ähnliche Töne schlug Justine Braisaz-Bouchet an. „Ich bin kein Fan davon. Wir sollten immer das Fairplay im Blick behalten“, sagte die Sprint-Siegerin vom Freitag am NRK-Mikrofon.

Die Schwedin Elvira Öberg war von den Gesängen der Franzosen nicht überrascht. „So läuft es immer in Frankreich. Es ist langweilig, aber so ist es bei dem Publikum hier“, sagte sie, betonte aber auch: „Wenn du am Schießstand stehst, bist du eh ganz bei dir, daher denkst du nicht viel darüber nach.“ Das stellte auch Franziska Preuß unter Beweis.