Wir Deutschen lieben es scheinbar, Substantive aneinanderzureihen. Daraus entstehen auch unglaublich lange Wörter. Welches ist das längste?
Während man im normalen Alltagsgespräch eher im Spaß drei, vier oder mehr Substantive zu einem Wort zusammenschustert, sind Substantivketten im deutschen Recht und in der Verwaltung gar nicht unüblich. Das zeigte das einst längste Wort aus Mecklenburg-Vorpommern, das der Landtag 2013 allerdings abgeschafft hat:
Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz.
Dieses Gesetz bestand im Namen aus 63 Buchstaben und war seit 1999 gültig. Wer es kürzer mochte, durfte auch RkReÜAÜG sagen. Das Gesetz regelte die Überwachung und Kennzeichnung von Rindfleisch, zum Schutz der Menschen vor der Rinderseuche BSE.
An endlos erscheinenden Fachtermini mangelt es der deutschen Sprache dennoch nicht. Schon vorher brillierte das Beamtendeutsch mit dem 67 Buchstaben langen Begriff der Grundstücksverkehrsgenehmigungszuständigkeitsübertragungsverordnung, die es aber bereits seit 2007 nicht mehr gibt. Dennoch finden sich im Duden auch andere Zungenbrecher:
Nicht im Duden, aber dafür im Guinessbuch der Rekorde finden Sie wiederum das 80 Buchstaben lange Wort „Donaudampfschifffahrtselektrizitätenhauptbetriebswerk-bauunternehmenbeamtengesellschaft„.
Auch in anderen Sprachen lassen sich Substantive unendlich aneinanderreihen – beispielsweise im Finnischen oder im Ungarischen. Nichtsdestoweniger haben Chemiker mit einem bestimmten Wort den Vogel abgeschossen – zumindest wenn es um die Begriffslänge geht. Das längste veröffentlichte Wort ist nämlich der ausgeschriebene chemische Name des größten Proteins Titin. Es besteht aus sage und schreibe 189.819 Buchstaben.