Jeder Punkt auf der Erde lässt sich mittels seines Längen- und Breitengrades bestimmen. Wie das funktioniert, erfahren Sie hier.

Rund 15.700 Kilometer von New York nach Singapur, und fast 19 Stunden Flugzeit: So lange dauert der aktuell längste Nonstopflug der Welt. Ohne ein globales Koordinatensystem wäre die Orientierung über derart weite Distanzen unmöglich.

Breitengrade teilen die Welt in Nord und Süd

Da sich die Erde um ihre eigene Achse dreht, gibt es zwei starre Rotationspunkte: den geografischen Nord- und Südpol.

Die Linie um den Globus mittig zwischen den Polen definiert den Äquator. Er teilt die Erde in eine Nord- und Südhemisphäre.

Alle Linien, die parallel zum Äquator verlaufen, werden als Breitenkreise bezeichnet. Sie reichen von 90°-Nord (Nordpol) bis 90°-Süd (Südpol). Dem Äquator wird die Breitenangabe 0° zugewiesen.

Längengrade teilen die Welt in Ost und West

Längengrade sind eine gedachte Linie zwischen Nord- und Südpol. Sie schneiden die Breitengrade stets im rechten Winkel. Im Jahr 1884 wurde festgelegt, dass der durch Greenwich bei London verlaufende Längengrad als sogenannter Nullmeridian die Welt in 180 westliche und 180 östliche Längengrade aufteilt.

GPS erfordert neues Koordinatensystem

Die satellitengestützte Navigation ermöglicht metergenaue Ortsangaben. Hierfür wurde 1984 das WGS-84-Koordinatensystem eingeführt, das die Erdoberfläche bestmöglich abbildet und heute auf Landkarten und in Google Maps Verwendung findet.

Im Internet finden Sie zahlreiche Dienste und Webseiten, die zu einer Ortsangabe sowohl Längen- und Breitenangaben als auch GPS-Koordinaten liefern. In Google Maps lassen sich die Daten auch eingeben und entsprechend umrechnen. Für Frankfurt am Main ist das beispielsweise der Breitengrad 50.1109 und der Längengrad 8.6821, die GPS-Koordinaten lauten 50° 6‘ 39.24 N 8° 40‘ 55.56 E.

Historie: Seefahrer sind bereits auf Weltkarten angewiesen

Dass die Erde eine Kugel ist, war den Menschen schon in der Antike bekannt. Doch erst mit der (Wieder-)Entdeckung Amerikas 1492 erlebte die Kartografie ihre Blütezeit. Die Lage der Kontinente war bekannt und deren Grenzen wurden von den Seemächten England, Spanien und Portugal immer präziser vermessen. So entstanden die ersten detaillierten Weltkarten.

Die mehrmonatigen Schiffsreisen über die Weltmeere waren dennoch ein risikoreiches Wagnis, denn die Navigation mit Sextant und Kompass erforderte viel Erfahrung. Erst dem deutschen Kartografen Gerhard Mercator gelang es 1569 eine Karte der Welt zu erstellen, die für die Seefahrt von enormer Bedeutung sein sollte. Die nach ihm benannte Mercator-Projektion ist eine winkeltreue Abbildung der Erde mit Längen- und Breitengraden.

Kapitäne konnten fortan ihre Route auf der Karte einzeichnen und mussten lediglich den Winkel zwischen Erdoberfläche und Sonnenstand bestimmen, um ihren Kurs beizubehalten.

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