Ministerpräsident bei Maischberger

Kretschmann kritisiert Habeck: „Hätte ich so nicht gemacht“

12.12.2024 – 12:35 UhrLesedauer: 2 Min.

Winfried Kretschmann: Der Grüne will noch bis zum Ende seiner Amtszeit 2026 Ministerpräsident von Baden-Württemberg bleiben. (Quelle: IMAGO/Uwe Koch)

Winfried Kretschmann hält seiner Partei gerne den Spiegel vor. Bei Maischberger nimmt er von Habeck Abstand und warnt die Grünen vor Weltrettungs-Ideen.

Winfried Kretschmann, der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, zeigte sich am Mittwochabend bei „Maischberger“ erneut als eigenwilliger Grüner. In der Talkshow der ARD sprach der 76-Jährige offen über die Fehler seiner Partei und übte auch Kritik an sich selbst. Auf Robert Habecks Auftritte angesprochen, kritisierte Kretschmann: „Ich hätte es so jetzt nicht gemacht.“

Dabei bezog sich Kretschmann auf Habecks „Küchentischgespräche“. In einem Wahlvideo unterhält sich Habeck mit einer 96-jährigen Heimbewohnerin und deren Tochter. Auf Sandra Maischbergers Frage, ob er solche Wahlwerbung in Ordnung finde, betonte der Grüne, dass er einen anderen Stil bevorzugen würde.

Doch nicht nur die Wahlkampftaktik seines Parteikollegen nahm Kretschmann ins Visier. Mit Blick auf die Migrationspolitik seiner Partei meinte er: „Ich glaube, da waren wir nicht klar genug. Es gibt kein Recht auf Freizügigkeit in der ganzen Welt. Man kann nicht einfach hin, wo man will!“ Deutliche Worte fielen auch zur kurzfristigen Abschaffung der E-Auto-Kaufprämie durch Habeck: „Das war sicher nicht weitsichtig. Das wird auch niemand behaupten.“

Ebenso nahm Kretschmann die Bundesregierung als Ganzes ins Visier. Er kritisierte den verfassungswidrigen Haushalt der Ampelregierung als Wendepunkt: „Das war der Anfang von ihrem Niedergang. Sie musste Knall auf Fall Dinge machen, die man nicht Knall auf Fall machen darf.“

Für die Grünen-Nachwuchspolitiker hatte Kretschmann ebenfalls einen Rat parat. Er sprach über seine eigene Entwicklung und überzogene Ambitionen in jüngeren Jahren: „Wenn man denkt, man muss die Welt retten – was ich als junger Grüner dachte – davon muss man Abstand nehmen. Da überfordert man sich.“

Trotz seiner parteiinternen Kritik fand Kretschmann auch Worte der Abgrenzung zur Opposition. So lehnte er CDU-Forderungen nach einer schnellen Rückführung syrischer Flüchtlinge in ihre Heimat ab: „Gleich am nächsten Tag irgendwelche Maßnahmen zu machen, das finde ich nicht in Ordnung.“

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