Kreislaufprobleme wie Schwindel sind nervig und für manche Menschen – insbesondere ältere – sogar riskant. Wir erklären, was Betroffene tun sollten.

Schwindel ist ein sehr verbreitetes Phänomen, das zahlreiche Ursachen haben kann. Neben vorübergehenden, nicht-krankhaften Einflüssen wie Hitze können sich auch verschiedenste Erkrankungen durch Schwindel bemerkbar machen – unter anderem solche, die das Innenohr, die Augen, das zentrale Nervensystem, die Psyche und/oder das Herz-Kreislauf-System betreffen.

Geht der Schwindel mit (weiteren) Kreislaufproblemen wie Benommenheit, Kopfweh, Müdigkeit, Übelkeit und/oder kalten Füßen oder Händen einher, steckt häufig ein zu niedriger Blutdruck dahinter. Auch für diesen kann es wiederum unterschiedliche – harmlose und krankhafte – Gründe geben. Darum gilt: Wer an Schwindel leidet, kommt nicht umhin, ihn ärztlich abklären zu lassen. Denn nur eine Ärztin oder ein Arzt kann den Auslöser feststellen und eine wirksame Behandlung einleiten.

Schwindel und Kreislaufprobleme – wie kommt es dazu?

Wie alle Organe und Gewebe des Körpers benötigt das Gehirn Nährstoffe und Sauerstoff, um zu funktionieren. Beides erhält es normalerweise aus dem frischen Blut, welches das Herz über die Arterien durch den gesamten Körper pumpt.

Damit das Blut überall – auch im Kopf – ankommt, sollte der Druck in den Arterien etwa 110 bis 130 Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) betragen. Sinkt der Blutdruck unter 100 mmHg, werden einige Körperbereiche möglicherweise so schwach durchblutet, dass sie ihre Aufgaben nicht mehr richtig erfüllen können. Aufgrund der Schwerkraft leidet in der Regel als Erstes das Gehirn unter zu niedrigem Blutdruck.

Da bei niedrigem Blutdruck meist auch andere Körperregionen schwächer durchblutet werden, treten meist verschiedene körperliche Symptome hinzu, zum Beispiel kalte Füße.

Kreislaufprobleme und Schwindel – was tun?

Gerade für ältere Menschen können Kreislaufprobleme wie Schwindel gefährlich werden, weil sie Stürze begünstigen. Für Personen, die zu Stürzen neigen, ist es daher wichtig, sich bei Kreislaufproblemen hinzusetzen oder festzuhalten.

Was gegen die Beschwerden hilft, hängt von deren Ausmaß und natürlich von der Ursache ab. Empfindet die oder der Betroffene den Schwindel und die anderen Kreislaufprobleme nur als leicht störend, reichen oft einfache Maßnahmen. Welche, erfahren Sie im folgenden Kapitel.

Treten die Beschwerden wiederholt auf, sind sie – trotz ihrer leichten Ausprägung – ärztlich abzuklären, da ihnen eine Erkrankung zugrunde liegen könnte. Eine geeignete Anlaufstelle ist zunächst die Hausärztin oder der Hausarzt.

Sind der Schwindel und die anderen Kreislaufprobleme alarmierend heftig, können sie auf ein ernstes gesundheitliches Problem hindeuten, zum Beispiel auf einen Hitzschlag, eine starke Blutung oder eine außer Kontrolle geratene Infektion. Bei Bewusstseinsstörungen, Fieber, Desorientiertheit, Herzrasen, Krämpfen und/oder einem steifen Nacken ist es daher wichtig, sofort den Rettungsdienst (112) zu rufen.

Schwindel und andere Kreislaufprobleme – was hilft sofort?

Gerade wenn vorübergehende äußere Einflüsse wie warmes Wetter und ein Mangel an Flüssigkeit zu Schwindel und anderen Kreislaufproblemen geführt haben, lassen sich diese meist gut mit einfachen Maßnahmen in den Griff bekommen:

  • zügig etwas trinken
  • einen schattigen Ort aufsuchen
  • für Kühlung sorgen (insbesondere am Kopf, zum Beispiel mit feuchten Tüchern oder einem Kühlkissen)

Selbst wenn Hitze nicht der Grund für die Kreislaufprobleme ist, kann Trinken oftmals helfen, weil es den Blutdruck erhöht – und zwar für gewöhnlich schon innerhalb weniger Minuten. Dazu sollten es etwa 500 Milliliter (ungefähr zwei Gläser) Wasser innerhalb von zwei bis drei Minuten sein. Der Effekt ist allerdings nicht von Dauer, sondern hält nur für etwa 30 bis 45 Minuten an.

Längerfristig können außerdem noch ein paar andere simple Tipps helfen, Kreislaufproblemen wie Schwindel vorzubeugen – sofern sie sich tatsächlich auf zu niedrigen Blutdruck zurückführen lassen:

  • Da der Blutdruck nach üppigen Mahlzeiten sinkt, ist es für die Betroffenen besser, mehrere kleinere Portionen über den Tag verteilt zu essen.
  • Alkohol gilt es lieber zu meiden oder in äußerst geringen Mengen zu trinken, weil er die Blutgefäße erweitert und den Blutdruck somit unmittelbar senkt. (Auf Dauer hingegen erhöht Alkohol das Risiko für Bluthockdruck.)
  • Eine salzreichere Kost in Verbindung mit einer höheren Trinkmenge (zwei bis drei Liter täglich) kann niedrigem Blutdruck entgegenwirken: Salz bindet Wasser im Körper und erhöht das Blutvolumen in den Gefäßen – und somit den Druck, der in ihnen herrscht.

Welche dieser Maßnahmen im Einzelfall tatsächlich geeignet sind, kann jedoch nur eine Ärztin oder ein Arzt beurteilen. Das gilt insbesondere für die erhöhte Salz- und Flüssigkeitszufuhr: Für die meisten Menschen ist es gesünder, sparsam mit Salz umzugehen. Bei Bluthochdruck oder bestimmten anderen Erkrankungen kann ein Zuviel an Salz und/oder Flüssigkeit äußerst riskant sein.

Kreislaufprobleme und Schwindel nach dem Aufstehen

Wer direkt nach dem Aufstehen aus dem Liegen oder Sitzen an Schwindel und weiteren Kreislaufproblemen leidet, hat möglicherweise eine orthostatische Hypotonie, auch positionsabhängiger niedriger Blutdruck genannt. Je nach Ursache tritt dieser akut und einmalig auf oder immer wieder, also chronisch. Die akute Form kann etwa nach einer längeren Bettruhe oder starken Blutung vorkommen. Die chronische Form entwickelt sich häufig als Begleiterscheinung einer dauerhaft bestehenden Krankheit wie Diabetes oder Parkinson.

Gut zu wissen: Der positionsabhängige niedrige Blutdruck kann sogar Menschen mit Bluthochdruck betreffen.

Welche Behandlung bei Kreislaufproblemen dieser Art am besten geeignet ist, hängt von der Ursache ab. Jenseits der gezielten Therapie helfen bei positionsabhängigem niedrigem Blutdruck aber oft einfache Maßnahmen. Sinnvoll ist es etwa, das Kopfende des Bettes um 10 bis 20 Grad zu erhöhen. Ferner können bestimmte einfache Übungen dazu beitragen, dass der Blutdruck nach dem Aufstehen nicht allzu stark absinkt – zum Beispiel das Überkreuzen der Beine im Stehen.

Fazit: Was hilft bei Kreislaufproblemen mit Schwindel?

Bei leichtem Schwindel und eher mild ausgeprägten Kreislaufproblemen können oft einfache Maßnahmen rasch Abhilfe schaffen: Die betroffene Person sollte etwas trinken und, sofern es warm ist, einen schattigen Ort aufsuchen und für Kühlung sorgen. Wer häufiger mit Schwindel und Kreislaufproblemen zu kämpfen hat, sollte die Ursache ärztlich abklären und behandeln lassen. Treten besorgniserregende Beschwerden wie Bewusstseinsstörungen, ausgeprägter Desorientiertheit und/oder Herzrasen hinzu, ist der Rettungsdienst zu rufen.

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