Sieben Jahre Garantie – das macht den Kia Picanto auch für Gebrauchtwagenkäufer interessant. Beim TÜV schneiden besonders jüngere Modelle gut ab.

Das Wichtigste im Überblick


Der Picanto misst deutlich unter vier Metern und tritt damit im Segment der sogenannten Kleinstwagen an. Bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) schneiden vor allem junge Exemplare gut ab. Aber auch den Vorgänger der aktuellen Generation sieht der „Auto Bild TÜV-Report 2024“ als empfehlenswerten Gebrauchtwagen. Zudem ist er günstiger als die bislang recht wertstabile Drittauflage.

Fakten zum Kia Picanto

Modellhistorie: Der erste Picanto kam 2004 auf den Markt, die betrachteten Nachfolgegenerationen 2011 und 2017. Nummer zwei erhielt 2015 ihr Facelift: retuschiertes Frontdesign, alle Motoren fortan auf Niveau der Euro-6-Norm, Tagfahrlicht in LED-Technik.

Die Drittauflage wurde mit neuer Technik bestückt, darunter unter anderem große Touchscreen-Navigation, autonomer Notbremsassistent und schlüsselloses Zugangssystem. Eine Klimaanlage zählte nun zur Serienausstattung. Die Modellpflege folgte 2020.

Karosserie und Varianten: Der Picanto rangiert unter den Kleinstwagen. Ein Schrägheck hat er immer, doch die Drittauflage wird nur noch als Fünftürer gebaut. Davor war der Kia auch als Dreitürer vom Band gelaufen. Die zweite Generation wurde zudem auch mit kombiniertem Benzin-/Autogas-Motor angeboten, gut für um die 1.000 Kilometer Reichweite.

2018 legte der südkoreanische Hersteller zwei neue Varianten auf: den sportlicher gezeichneten GT und den Picanto X-Line mit SUV-Anleihen wie mehr Bodenfreiheit, Plastikplanken und angedeutetem Unterfahrschutz.

  • Zweite Generation: 3,60 m x 1,60 m x 1,48 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 200 l bis 870 l (LPG-Version: 151 l bis 821 l).
  • Dritte Generation: 3,60 m bis 3,67 m x 1,60 m bis 1,63 m x 1,49 m bis 1,50 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 255 l bis 1.010 l.

Motoren (zweite Generation):

  • Benziner (Drei- und Vierzylinder mit Frontantrieb): 66 bis 85 PS
  • LPG/Benzin-Version (Dreizylinder): 67 bis 82 PS

Motoren (dritte Generation):

  • Benziner (Drei- und Vierzylinder mit Frontantrieb): 67 bis 100 PS

Stärken

Laut „Auto Bild TÜV-Report 2024“ zeigt die aktuelle Baureihe kaum Schwächen. Durch die HU kommt der Picanto in puncto Fahrwerk bislang fast mängelfrei. Bremsbauteile und Abgasanlage schneiden gut ab, und Ölverlust tritt selten auf.

Der Vorgänger tritt mit nahezu mängelfreien Lenkanlagen und Antriebswellen positiv hervor. Bremsschläuche und Abblendlicht bleiben unauffällig, was auch für die Blinkanlage aller Baujahre zutrifft.

Schwächen

Mit leicht überdurchschnittlich hoher Beanstandungsquote bekommt es der aktuelle Picanto beim Abblendlicht zu tun, bislang die einzige markante Schwäche. Seinen Vorgänger plagen ab der dritten HU im Fahrzeugalter von sieben Jahren oft marode Bremsscheiben und zickige Feststellbremsen.

Im gleichen Alter häuft sich auch die Kritik an den Achsaufhängungen. Bei der vierten HU ist die hintere Beleuchtung öfter mängelbehaftet. Und beim fünften Check rasselt er oft durch die Abgasuntersuchung (AU).

Pannenverhalten

In der ADAC-Pannenstatistik, die Fahrzeuge bis Erstzulassung 2020 abbildet, landen nur die 2020er Picantos auf guten Plätzen, die übrigen im Mittelfeld. Pannenschwerpunkte sind demnach: Anlasser (2011), Batterien (2011 bis 2019) sowie Zündkerzen (2012 bis 2016).

Marktpreise

Händler-Verkaufswert nach Angaben der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) mit statistisch erwartbaren Kilometern:

  • Picanto 1.0 Attract, Dreitürer (6/2015); 67 PS (Dreizylinder); 96.000 Kilometer; 4.067 Euro
  • Picanto 1.2 GT-Line ISG (6/2017); 84 PS (Vierzylinder); 76.000 Kilometer; 9.523 Euro
  • Picanto 1.0 TGDI X-Line (6/2021); 100 PS (Dreizylinder); 33.000 Kilometer; 15.846 Euro
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