Ein Klumpfuß ist meist angeboren. Es gibt aber auch Erwachsene, die diese Fehlstellung haben. Wie kommt es dazu und was kann helfen?

Der Fuß ist nach innen eingedreht, die Sohle stark gewölbt, die Ferse dauerhaft nach oben gezogen und die Fußspitze nach unten abgesenkt: Mit einem Klumpfuß ist normales Stehen und Gehen unmöglich.

Spätestens im Lauflernalter kann die meist angeborene Fehlstellung somit zu einer ernsten Beeinträchtigung werden – erst recht, wenn beide Füße betroffen sind. Um das zu verhindern, ist eine rechtzeitige Behandlung wichtig, die idealerweise schon kurz nach der Geburt beginnen sollte. Bei korrekter und konsequenter Durchführung lässt sich die Fußstellung dadurch fast immer korrigieren oder zumindest so weit verbessern, dass die Betroffenen normal gehen lernen können.

Trotzdem gibt es auch ältere Kinder, Jugendliche und sogar Erwachsene, die mit einem Klumpfuß leben.

Klumpfuß bei Erwachsenen – wie kommt es dazu?

Ein Klumpfuß beim Erwachsenen kann verschiedene Ursachen haben. Die verbreitetste Form des Klumpfußes ist der bereits erwähnte angeborene Klumpfuß, auch primärer Klumpfuß genannt. Warum und wie genau dieser entsteht, ist noch nicht abschließend geklärt. Gewiss ist, dass die erbliche Veranlagung eine Rolle spielt.

Normalerweise lässt sich ein angeborener Klumpfuß bereits im Säuglingsalter gut behandeln, jedoch ist das Ergebnis nicht immer von Dauer. Die zur erfolgreichen Korrektur notwendigen Maßnahmen erfordern Geduld und Durchhaltevermögen, die die Eltern der betroffenen Kinder mitunter nicht im hinreichenden Maße aufbringen können. Außerdem können selbst bei frühzeitiger, konsequenter und zunächst gelungener Therapie Rückfälle auftreten.

Neben der angeborenen Form gibt es noch eine eher seltene, erworbene Form des Klumpfußes. Dieser sogenannte sekundäre Klumpfuß kann im Erwachsenenalter neu auftreten, etwa als Folge einer neurologischen Erkrankung oder einer Verletzung, die die Nervenversorgung und/oder Muskulatur des Fußes beeinträchtigt. Eine seltene Erkrankung, die mit Fußdeformitäten wie einem Klumpfuß einhergehen kann, ist das Ehlers-Danlos-Syndrom. Mehr dazu erfahren Sie im Artikel Ehlers-Danlos-Syndrom – welche Begleiterkrankungen sind zu erwarten?.

So wird ein Klumpfuß üblicherweise behandelt

Der angeborene Klumpfuß lässt sich in der Regel wirksam mit der sogenannten Ponseti-Methode behandeln. Das ist ein Therapiekonzept, das aus mehreren Phasen besteht und in den ersten Lebenswochen beginnen sollte. Es geht dabei darum, die Deformation des Fußes durch wiederholtes Dehnen und Eingipsen schrittweise zu korrigieren.

Das Kind erhält über einen Zeitraum von sechs Wochen jede Woche einen neuen Gips. Bei jedem Gipswechsel bringt die Orthopädin oder der Orthopäde den Fuß ein bisschen weiter in die richtige Position. Danach findet ein kleiner operativer Eingriff statt, bei dem die Achillessehne durchtrennt wird. Das ist nötig, weil diese beim Klumpfuß verkürzt ist, wodurch die Ferse hochsteht und die Zehen dauerhaft nach unten zeigen.

Damit die Achillessehne in der nun richtigen Länge ungestört verheilen kann, muss das Kind für die darauffolgenden drei Wochen erneut einen Gips tragen. Im Anschluss bekommt es eine spezielle Schiene, welche dazu dient, die Korrektur des Klumpfußes zu bewahren und einem Rückfall vorzubeugen.

Diese Schiene besteht aus zwei Schuhen, die durch eine Metallstange verbunden sind, und die Füße in einer leicht nach außen gedrehten Position halten. Zunächst trägt das Kind die Schiene 23 Stunden täglich für etwa drei Monate, später nur noch nachts, bis es etwa vier Jahre alt ist.

Beim sekundären Klumpfuß, der infolge anderer Erkrankungen entsteht, können anstelle der Ponseti-Methode andere Therapieverfahren besser geeignet sein. Oft gehören auch chirurgische Eingriffe dazu. Welche Behandlungsmethode infrage kommt, hängt aber von der genauen Ursache ab.

Klumpfuß – bei Erwachsenen ist die Korrektur schwieriger

Wenn eine erwachsene Person mit einem Klumpfuß lebt, lässt sich dieser oftmals auf einen Rückfall zurückführen. Die oder der Betroffene ist also mit der Deformation zur Welt gekommen, die im Säuglingsalter behandelt wurde. Im Laufe der Kindheit oder Jugend hat sich der Fuß dann jedoch erneut in die Fehlstellung begeben.

In diesem Fall gestaltet sich die Behandlung in der Regel schwierig. Denn zum einen werden die Knochen im Laufe des Heranwachsens immer härter. Anders als die noch im Wachstum befindlichen Knochen eines Babys, die noch größtenteils aus Knorpel bestehen, sind die eines Erwachsenen nicht mehr so leicht formbar.

Zum anderen passen sich die Muskeln und die Sehnen mit der Zeit an die Fehlstellung an und fixieren den Fuß in der falschen Position.

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