Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ haben in Berlin ein Zeichen gesetzt. Vor dem Schloss Bellevue verbrannten sie ihre Abiturzeugnisse. Was sie über die Aktion sagen.

Am Montag haben mehrere Aktivisten der „Letzten Generation“ ihre Abiturzeugnisse vor dem Schloss Bellevue in Berlin-Mitte verbrannt. Die Jugendlichen im Alter von 15 bis 19 Jahren entflammten laut einer Mitteilung der Klimaaktivisten gegen 12.15 Uhr ihre amtlichen Schulnoten, um auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes aufmerksam zu machen.

„Die brennenden Dokumente verbildlichen Chancen, Hoffnungen und Träume, die durch das klimapolitische Versagen der Regierung in Flammen aufgehen“, hieß es in der Mittteilung der Gruppe.

Demnach übergab auch der 17-jährige Niklas H. sein Abiturzeugnis den Flammen – dabei sollte dieses für ihn eigentlich ein Grund zum Stolz sein. Seine Gesamtnote offenbar: 1,0.

Die Aktivisten zitieren H. so: „Mein Gewissen zwingt mich, aktiv zu werden, statt wegzusehen. Deshalb werde ich jetzt nicht studieren, keine Karriere machen, sondern Widerstand gegen die verfehlte Klimapolitik der Regierung leisten.“ Wenn er es sich doch noch anders überlegen sollte, dürfte der Abiturient eine Kopie des Zeugnisses von seiner alten Schule erhalten können.

Im Anschluss an die Verbrennung legten sich die Jugendlichen auf den Boden und inszenierten ein sogenanntes „Die-In“, um auf die potenziell tödlichen Folgen der Klimakrise aufmerksam zu machen. Mit ihrer Aktion richteten sie sich an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Sie forderten den Bundespräsidenten auf, eine von ihnen verfasste Erklärung zu unterzeichnen.

Die Gruppe war nach einem Klima-Hungerstreik in Berlin entstanden und fordert mehr Maßnahmen für den Klimaschutz. Seit Anfang 2022 blockierte sie immer wieder Autobahnausfahrten und andere Straßen in vielen Städten, einen Schwerpunkt bildete Berlin. Ende Januar 2024 hatte die Gruppe einen Strategiewechsel und das Ende von Klebeaktionen im Stadtverkehr angekündigt.

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