Ein Guru ist in Indien wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt worden. Der als „kleiner Buddha“ bekannte Mann muss für seine Taten lange in Haft.

In Nepal muss ein selbst ernannter Guru, der sich von seinen zehntausenden Anhängern als Wiedergeburt Buddhas verehren lässt, wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern für zehn Jahre ins Gefängnis. Das zuständige Gericht in Sarlahi im Süden des Landes verurteilte den als „Kleiner Buddha“ bekannten Ram Bahadur Bomjon zu der Haftstrafe, wie ein Justizbeamter der Nachrichtenagentur AFP sagte. Der 33-Jährige muss zudem eine Geldstrafe von 500.000 Rupien (3.483 Euro) zahlen.

Bomjon war bereits in der vergangenen Woche des sexuellen Missbrauchs von Kindern schuldig gesprochen worden. Das Gericht setzte nun das Strafmaß gegen ihn fest.

Bomjon war im Januar am Stadtrand der Hauptstadt Kathmandu festgenommen worden. Nach Angaben der Polizei hatte der Guru sich zuvor jahrelang vor den Behörden versteckt. Vor seiner Flucht hatte er mit seinen Meditationen im Dschungel regelmäßig zehntausende Menschen angelockt.

Seinen Ruf als „kleiner Buddha“ hatte Bomjon während seiner Jugend begründet. Nach Angaben seiner Anhänger konnte er monatelang regungslos ohne die Aufnahme von Nahrung und Wasser und ohne Schlaf meditieren.

Später machte er allerdings immer wieder negative Schlagzeilen. Schon lange wird ihm vorgeworfen, seinen Anhängern körperliche und sexuelle Gewalt anzutun. Seit 2010 wurden dutzende Anzeigen gegen ihn gestellt. Bomjon gab an, er habe seine Opfer geschlagen, weil sie ihn beim Meditieren gestört hätten. Eine 18-jährige Nonne beschuldigte Bomjon zudem, sie 2018 in einem Kloster vergewaltigt zu haben.

2019 weitete die Polizei die Ermittlungen gegen ihn aus, nachdem vier seiner Anhänger aus einem Ashram verschwunden waren und deren Familien die Polizei verständigt hatten.

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