Auf der Frankfurter Buchmesse dominieren große Verlage, während kleinere sich behaupten müssen. Hohe Kosten für bescheidene Messestände belasten kleine Verlage stark.

Auf der Frankfurter Buchmesse finden sich alle großen Buchverlage, die der Literaturmarkt hergibt: darunter etwa Häuser wie Hanser, Diogenes, Suhrkamp oder Penguin Random House. Entsprechend groß sind auch die Stände, die die „Big Player“ einnehmen. Gemeinsam logieren sie in Halle 3 des Messegeländes – auf der „Straße der Eitelkeiten“. So nennt man die Ansammlung der großen Verlagshäuser in Messekreisen, heißt es bei einem Presserundgang.

Kleinere Verlagshäuser verteilen sich um die großen herum, die Größen ihrer Standflächen fallen entsprechend minimal aus. Günstig sind sie deshalb längst nicht, erklären die Vertreter der Unternehmen Korbinian Verlag und März Verlag aus Berlin.

„Der Stand kostet uns knapp 2.000 Euro“, erzählt David Rabolt, Mitverleger des Korbinian Verlags. Die Fläche misst etwa vier Quadratmeter und ist mit der Fläche des März Verlags verbunden. Zuvor seien die beiden Verlagsstände durch eine Trennwand separiert gewesen, diese habe man jedoch entfernt, um den Stand weitläufiger zu gestalten, erklärt Richard Stoiber, Mitverleger vom März Verlag. Im Gegensatz zum Korbinian Verlag gibt es beim März Verlag eine Beleuchtung: „Die Beleuchtung kostet aber noch mal extra“, erzählt Stoiber.

Hinzu würden Kosten für die Unterbringung, die Anfahrt und die Verpflegung kommen. Diese würden etwa die Hälfte der anfallenden Gesamtkosten ausmachen, so Rabolt. „Wir schlafen meistens bei Freunden, wenn wir auf der Buchmesse sind. Wenn sich niemand findet, dann wird’s eben das Hotel“, sagt Katharina Holzmann, ebenfalls Mitverlegerin des Korbinian Verlags.

Für die Stand-Anmeldung haben Holzmann und Rabolt lediglich zwei Fachbesuchertickets bekommen, alle weiteren Tickets würden extra kosten. Die Eintrittspreise für das Fachpublikum belaufen sich in diesem Jahr auf 89 Euro für die Tageskarte oder 159 Euro für ein Dauerticket.

Die Verleger sind sich einig: Die Buchmesse ist zu teuer – vor allem für kleinere Häuser. „Ich kenne einige kleinere Verlage, die die Buchmesse absagen mussten wegen der hohen Kosten“, erklärt Rabolt. Der Verkauf der Bücher an den Messeständen selbst führe nicht zu einem Plus in der Kasse. Dennoch sei die Frankfurter Buchmesse als Branchentreffen wichtig, auch für kleinere Verlage, die dadurch ihre Präsenz steigern können.

Im Fokus des Messeauftritts steht beim Korbinian Verlag der im Herbst veröffentlichte Roman „Gloria!“ des Autors Arad Dabiri. Dabiris erster Roman „Drama“, der 2023 veröffentlicht wurde, ist mit dem Debütpreis des Österreichischen Buchpreises ausgezeichnet worden. Der März Verlag will vor allem den Roman „Die Liebe vereinzelter Männer“ des Autors Victor Heringer vermarkten, der am 28. Oktober erscheinen soll.

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