„Kinderschutz bedeutet für mich nicht nur, Kindern einen sicheren Raum zu geben, sondern sie auch in Entscheidungen einzubeziehen, die ihr Leben betreffen. Diese Idee versuchen wir durch unsere Arbeit bei UNHCR in die Praxis umzusetzen. Wir sehen jeden Tag unglaublich viel Leid, aber wir können aktiv dazu beitragen, es zu lindern – und das finde ich sehr motivierend. Ich arbeite seit drei Jahren für UNHCR im Libanon und davor in Ländern wie Äthiopien, Pakistan und Kenia. Jedes Land hat seine eigenen Herausforderungen, aber es gibt auch unzählige berührende Momente.
Die Situation im Libanon ist für Kinder und ihre Familien sehr belastend. Wir versuchen nicht nur sicherzustellen, dass die Grundbedürfnisse der Kinder wie Unterkunft und Nahrung erfüllt werden, wir fördern auch die psychische Stabilität. Auch das gemeinsame Spielen, Basteln und Lernen ist in dieser Situation ein ganz wichtiger Teil der kindlichen Entwicklung.
Ein Schlüsselerlebnis hatte ich, als ich mit einer afghanischen Familie in Pakistan sprach, die nach Quetta geflohen war. Die Tochter erzählte mir von ihrem Traum, das Universum zu studieren. Trotz der prekären Situation war sie bemerkenswert motiviert. Momente wie diese zeigen mir immer wieder, wie stark Kinder sein können und dass wir die Verantwortung haben, ihnen Chancen zu bieten.
Meine Arbeit ist eine ständige Erinnerung daran, dass Kinder unabhängig von ihrer Herkunft immer dasselbe wollen: eine gesunde und sichere Zukunft. Genau das wünschen sich übrigens auch Eltern selbst am meisten für ihre Kinder. Wenn ich durch meine Arbeit dazu beitragen kann, diesen Wunsch zu erfüllen, ist das für mich die größte Motivation.“