Obwohl Knopfzellenbatterien sehr klein sind, kann es beim Verschlucken zu bedrohlichen Gesundheitsschäden kommen. Was tun?
Wenn ein Kind eine Knopfzellenbatterie verschluckt, handelt es sich um einen Notfall. Eltern sollten dann sofort den Rettungsdienst alarmieren, also die 112 wählen. Dazu rät das Universitätsklinikum Bonn. Wichtig: Eltern sollten dann auf keinen Fall ein Erbrechen herbeiführen.
Was passiert im Körper?
Durch den Kontakt mit den feuchten Schleimhäuten in der Speiseröhre kommt es bei der Batterie zwischen dem Minus- und Pluspol zu einem dauerhaften Stromfluss. Dies führt zur Bildung von Hydroxid-Ionen, die den pH-Wert erhöhen. In der Folge konnen Verätzungen der Speiseröhre schon innerhalb von zwei Stunden zu lebensgefährlichen Verletzungen führen.
Das Problem ist, die Gefahr überhaupt zu erkennen, denn wenn man das Verschlucken nicht bemerkt hat, sind die Symptome meist unspezifisch und daher schwer zu deuten – denkbar sind etwa Schluckbeschwerden, Fieber, Husten, Speicheln, Erbrechen, Nahrungsverweigerung, Schmerzen beim Schlucken oder Bauchschmerzen, erklären die Experten.
Erste Hilfe: Honig
Steht fest, dass die Beschwerden durch eine Knopfzellenbatterie verursacht werden, kann Honig Studien zufolge die Schwere von Verletzungen abschwächen, erklärt das Universitätsklinikum Bonn.
Bis zum Eintreffen im Krankenhaus sollte man Kindern über zwölf Monaten alle zehn Minuten einen Teelöffel Honig verabreichen – jedoch nur, wenn dies freiwillig passiert. Sollte es zum Erbrechen kommen, bitte keinen weiteren Honig geben.
Um eine Gefährdung zu vermeiden, sollten Eltern solche Batterien, egal ob neu oder gebraucht, auf keinen Fall offen herumliegen lassen. Gefährdet sind insbesondere kleine Kinder, die die Batterien oft auch aus (Spiel-) Geräten entfernen. „Geräte mit Knopfzellenbatterien gehören nicht in die Hand von Kleinkindern und sollten zusätzlich gesichert werden, damit Kinder die Batterie nicht selbstständig herausholen können“, so das Klinikum. Und dabei sind: „Verletzungen durch Knopfzellenbatterien zu 100 Prozent vermeidbare Unfälle“, sagt Dr. Till Dresbach, Oberarzt der Neonatologie und Kinderintensivmedizin am UKB.