Beim 1. FC Köln geht am Montag das Licht aus. Tags zuvor wird Christian Keller beim Scouting in Dortmund erwischt. Was plant der Sportchef der Geißböcke?

Als der 1. FC Köln am Montagnachmittag am Geißbockheim die Vorbereitung auf das nächste Heimspiel begann, kam die Einheit zu einem überraschend frühen Ende. Die Spieler setzten gerade zu einer Torschussübung an, da versagte plötzlich das Flutlicht am Trainingsplatz.

Weil die Dämmerung bereits eingesetzt und Wolken den Himmel verhangen hatten, standen die FC-Profis im Dunkeln. „Wenn das Licht nicht angeht, gehen wir rein, das ist zu gefährlich“, hörte man Co-Trainer Bernd Eibler über den Platz rufen. Jonas Urbig konnte sich zwar köstlich über seine im Dunkeln leuchtend-orangen Handschuhe freuen, das Training war aber trotzdem beendet. Die Spieler verschwanden in der Kabine, die erste Einheit der Woche fand ein überraschendes und ebenso kurioses Ende.

Am Dienstag wird dies freilich nicht passieren, wenn die Geißböcke am Mittag in einem kurzfristig einberaumten Testspiel auf Alemannia Aachen treffen. Dies findet im Franz-Kremer-Stadion statt, und dort wurden gerade erst die Flutlichtmasten erneuert. Dort sollen dann jene Spieler, die zuletzt kaum zum Einsatz kamen, ihre Spielpraxis aufbessern.

Gerhard Struber hatte zuletzt in der Liga immer wieder einige Spieler auf die Tribüne verbannt, die von Sportchef Christian Keller als vermeintliche Bundesliga-Spieler verpflichtet worden waren. Die unausgesprochene Ansage des Österreichers ist längst allen klar: Der Kader reicht an einigen Stellen nicht aus, um den Ansprüchen des FC gerecht zu werden. Keller muss im Winter nachbessern.

So kam es nicht überraschend, dass der Sportchef am Sonntag bei einem Scouting-Ausflug erwischt wurde. Der 45-Jährige saß zusammen mit FC-Scout Lennard Strufe in Dortmund auf der Tribüne, als die zweite Mannschaft des BVB gegen Erzgebirge Aue antrat. Im Visier der Kölner: Linksaußen Julian Hettwer und Mittelfeldspieler Franz Roggow. Gerade Hettwer hinterließ einen guten Eindruck, erzielte zwei Tore.

Beide Verträge laufen im Sommer 2025 aus, das Youngster-Duo steht schon länger im Fokus der Geißböcke. Mit Hettwer wurden bereits Gespräche geführt, und dass sich nun Keller persönlich die Spieler noch einmal anschaute, dürfte ein klarer Hinweis darauf sein, dass der FC nun Ernst machen will, um mindestens den Offensivspieler zu verpflichten. Ob im Winter gegen eine kleine Ablösesumme oder dann im Sommer 2025 ablösefrei.

Auch beim FC Erzgebirge Aue spielt ein Youngster, der die Kölner Aufmerksamkeit erregt haben soll. Pascal Fallmann war jedoch in Dortmund gesperrt, sodass sich Keller von dem Rechtsverteidiger keinen Eindruck machen konnte. Allerdings hat es nach GEISSBLOG-Informationen auch noch keinen Kontakt zwischen den Clubs gegeben. Anders sieht dies bei Hettwer aus. Dortmund soll bereits über den Kontakt zwischen der Spielerseite und dem FC informiert sein

Zwar könnte der BVB den 21-Jährigen per Option weiter an sich binden. An dieses Vertragsdetail sind jedoch Bedingungen geknüpft, unter anderem Profi-Einsätze in der Bundesliga. Und genau davon ist Hettwer noch weit entfernt, stand bislang noch nicht einmal in dieser Saison im Bundesliga-Kader der Schwarz-Gelben. Und so geht man beim FC davon aus, beim Drittliga-Torjäger (neun Tore in 14 Spielen) gute Chancen zu haben.

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