Kann man die Gewinn-Wahrscheinlichkeit erhöhen?

Wahrscheinlichkeiten und Strategien

Kann man seine Chancen auf einen Lottogewinn erhöhen?

Die Chance, im Lotto den Jackpot zu knacken, ist extrem gering und hängt maßgeblich vom Zufall ab. Aber kann man seine Gewinnchancen auch erhöhen?

Immer dann, wenn der Jackpot beim Lotto besonders prall gefüllt ist, strömen die Menschen zu den Annahmestellen – auch jene, die von Glücksspiel sonst nicht viel halten. Wer will sich schon die Chance auf 120 Millionen Euro entgehen lassen?

Dabei weiß man ja eigentlich, dass die Wahrscheinlichkeit eines Gewinns nur sehr gering ist. Beim klassischen „6 aus 49“ und auch beim Eurojackpot beträgt die Wahrscheinlichkeit, den Jackpot zu knacken (Gewinnklasse 1), rund 1 zu 140 Millionen.

Die Wahrscheinlichkeit, beim Lotto zu gewinnen, hängt von der Anzahl der möglichen Zahlenkombinationen ab. Jede Zahlenkombination hat dabei die exakt gleiche Wahrscheinlichkeit, gezogen zu werden. Viele Spieler tippen Geburtstage, also Zahlen zwischen 1 und 31. Dadurch sind niedrigere Zahlenkombinationen tendenziell häufiger gewählt und demzufolge müsste ein Gewinn im Falle der Ausschüttung des Jackpots vermutlich häufiger geteilt werden.

Wenn man mehrere Felder spielt, steigt auch die Anzahl der möglichen Kombinationen. Jedes zusätzliche Feld bedeutet, dass eine weitere Zahlenkombination hinzukommt, was die Chancen auf einen Gewinn erhöht. Am Beispiel des Eurojackpots beutetet das:

• 1 Feld = 1 Chance (1 zu 139.838.160)
• 2 Felder = 2 Chancen (2 zu 139.838.160)
• 10 Felder = 10 Chancen (10 zu 139.838.160).

Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit linear mit der Anzahl der gespielten Felder wächst. Wenn man zehn Felder spielt, hat man eine Wahrscheinlichkeit von zehn zu 139.838.160, was immer noch sehr gering ist, aber immerhin zehnmal so hoch wie bei einem einzigen Feld.

Auch mit Systemscheinen kann man seine Chancen auf einen Gewinn etwas erhöhen. Diese ermöglichen es, mehr als fünf Zahlen für den Eurojackpot anzukreuzen. Dadurch werden alle möglichen Kombinationen dieser Zahlen gespielt, was bedeutet, dass man mit einem einzigen Schein mehrere Felder abdeckt.

Auch durch das Bilden von Tippgemeinschaften kann man die Wahrscheinlichkeit etwas erhöhen, weil mehr Menschen mehr Felder spielen. Der Nachteil ist hierbei jedoch, dass man sich einen potenziellen Gewinn mit den Mitgliedern der Gemeinschaft teilen muss.

• Eurojackpot: Hier können Sie an der kommenden Ziehung teilnehmen

Die Wahrscheinlichkeit, einen Lottogewinn zu erzielen, insbesondere den Jackpot, ist also extrem gering. Vergleichbar ist die Wahrscheinlichkeit mit anderen seltenen Ereignissen wie:

• Einschlag eines Asteroiden: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein größerer Asteroid (Durchmesser: >1 km) die Erde in einem beliebigen Jahr trifft, liegt bei etwa 1 zu 74 Millionen. Das ist etwa 2-mal wahrscheinlicher als ein Gewinn im Eurojackpot (1 zu 139.838.160).
• Blitzschlag: Über ein ganzes Leben (bei angenommenen ca. 80 Jahren Lebensdauer) beträgt die Wahrscheinlichkeit, vom Blitz getroffen zu werden, etwa 1 zu 15.300. Ein Blitzschlag ist also wesentlich wahrscheinlicher als ein Lottogewinn.
• Flugzeugabsturz: Die Wahrscheinlichkeit, in einen Flugzeugabsturz verwickelt zu sein, liegt bei etwa 1 zu 11 Millionen pro Flugreise.
• Perfektes Blatt im Poker: Ein sogenanntes „Royal Flush“ (Ass, König, Dame, Bube, 10, alle in einer Farbe) bei einer zufälligen Poker-Hand zu bekommen, hat eine Wahrscheinlichkeit von etwa 1 zu 649.740. Damit ist ein Royal Flush ca. 21-mal wahrscheinlicher, als beim deutschen Lotto den Jackpot zu knacken.

Lotto ist und bleibt also ein Glücksspiel. Egal, wie strategisch man beim Auswählen seiner Zahlen vorgeht – am Ende entscheidet allein der Zufall.

Zwei von 100 erwachsenen Menschen in Deutschland haben Schätzungen zufolge einen problematischen Umgang mit Glücksspiel. Die Gewinnchance liegt für den Eurojackpot bei rund eins zu 140 Millionen. Wer bei sich oder bei Menschen in seinem Umfeld ein problematisches Verhalten in Bezug zu Glücksspiel feststellt, kann sich unter 0800 1 37 27 00 bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Hilfe holen.